Geht es nach den Grünen, ist die Frage der Offenlegung der Grundgehälter der Landtagsabgeordneten keine Frage: "Völlige Transparenz" ist deren Antwort. Logisch, kann man sagen, denn die drei Landtagsabgeordneten sind das, was bei den Grünen vor Jahren noch verpönt war - absolute Politik-Profis. Alle drei haben keinen Beruf mehr, leben ausschließlich von der Politik "und für die Politik", worauf sie Wert legen.

Ursprüngliche Idee. Von der ursprünglichen Idee, einer Abbildung eines Querschnitts aller Bevölkerungsgruppen im Landtag, ist man damit freilich weit entfernt. Immer weniger Leute im Land sind bereit, ihren bürgerliche Existenz für ein paar Jahre in der Politik aufzugeben. Jeder Abgeordnete muss ein Interesse haben, nach der Politik wieder in seinen gelernten Beruf zurück kehren zu können, was ausschließlich Beamte und Kammerfuntionäre bevorteilt.

Verbleib im Landtag. Dass das bei anderen nicht der Fall ist, prägt die Politik: Immer mehr Abgeordnete konzentrieren sich bei ihrer Arbeit darauf, ihren Weiterverbleib im Landtag abzusichern. Die Folgen sind einerseits eine Verengung der politischen Perspektiven, verbunden allerdings mit einer echten Professionalisierung.

Warten auf Ergebnisse. "Wenn wir das zulassen oder gar wollen, dann bitte", sagt dazu ÖVP-Klubobmann Christopher Drexler. Er sei zu "jeder Diskussion bereit", warte vorläufig aber auf Ergebnisse von der Bundesebene. Was Drexler damit meint ist klar: Welcher Selbständige - sei es ein Anwalt oder ein Unternehmer - wird unter diesen Voraussetzungen noch bereit sein, in den Landtag zu gehen. Wenn aber einzelne Berufsgruppen quasi ausgeschlossen werden, müsse die Frage der Breite der Volksvertretung gestellt werden, ist für Drexler klar.

Mehreheit. Im Landtag könnte sich dennoch eine Mehrheit für die Offenlegung finden, denn auch KPÖ-Klubchef Ernest Kaltenegger betont, "wir haben nichts zu verbergen". Jeder Cent über 2000 Euro werde beim Sozialfonds abgeliefert, rund 160.000 waren es im letzten Jahr. Und auch die SPÖ ist für eine Offenlegung, so Klubobmann Walter Kröpfl. Freilich nur dann, wenn sie für alle gelte, hier warte er speziell auf die Angaben von Unternehmern und Bauern. Was die SPÖ bekanntlich weniger trifft. Das räumt Kröpfl durchaus ein, er betont aber gleichzeitig, man könne "nicht immer nur die die Lohnsteuerpflichtigen in die Pflicht nehmen". Am Dienstag debattiert der Landtag diese Themen.