Der Mölltalfonds hat die Landesregierung entzweit. Was sagen Sie als einzahlender Fonds-Partner von Land und Verbund dazu?
Hermann Egger: (aufgebracht) Ein reines politische Theater! Die Einwände von Martinz und Schaunig wären am Dienstag gar nicht notwendig gewesen. Es war ja nicht der Aufteilungsschlüssel zu beschließen, sondern allein die Dotierung - also dass endlich auch die fünf Millionen des Landes für den Fonds bereitgestellt werden, so wie das die Aufsichtsräte von Kelag und Verbund bereits beschlossen haben. Ab dem Moment können auch die Zahlungen auf das Treuhandkonto fließen und den Gemeinden Zinsen bringen. Mit jeder Woche Verzögerung verlieren die Gemeinden 44.000 Euro Zinsen.

Welche Einwände sind aus Ihrer Sicht unzutreffend?
Hermann Egger: Wenn ÖVP-Obmann Martinz fordert, dass die Vergabe der Fondsmittel ausschließlich durch die Gemeinden erfolgen soll, er also dagegen ist, dass die E-Wirtschaft mitredet, dann sind solche Forderungen ein Mölltalfonds-Killer. Wenn das kommt, was Martinz für den Fonds fordert, ist der Fonds tot.

Was soll daran verwerflich sein, dass die Gemeinden über die Abgeltung, die sie von der E-Wirtschaft für die Wasserkraftnutzung in der Region bekommen, selbst bestimmen?
Hermann Egger: Wenn die Kelag 23,5 Millionen Euro gibt und der Verbund 26,5 Millionen Euro, wir allerdings überhaupt nichts mehr mitreden dürfen, dann gibt es dafür niemals eine Zustimmung der Aufsichtsräte von Kelag und Verbund. Das ist doch jedem klar.

Im Mittelpunkt der Kritik von Schaunig und Martinz stand, dass die Gemeindeaufsicht die Verträge noch nicht prüfen konnte.
Hermann Egger: Niemand hindert die hoch bezahlte Regierung, dass sie das jetzt so schnell wie möglich macht. Hält man etwa einen Vertragsentwurf, für den bei uns Aufsichtsräte persönlich haften, für nicht durchdacht? Die Verträge hätten übrigens am Dienstag gar nicht unterzeichnet werden müssen. Doch statt die Dotierung des Fonds zu beschließen, ist es nur darum gegangen, den Beschluss zu verhindern - zum Schaden der Gemeinden.

Hier geht es aber auch um heikle Pflichten der Gemeinden gegenüber der E-Wirtschaft.
Hermann Egger: Es gibt keine Bevormundung der Gemeinden, denn es sind bei jedem einzelnen Projekt der E-Wirtschaft im Behördenverfahren alle behördlichen und gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten.