Offiziell wollen es die EU-Innenminister erst bei ihrem Treffen am 8./9. November in Brüssel entscheiden, inoffiziell gilt es aber so gut wie sicher: Der Schengen-Raum wird noch vor Weihnachten um neun neue EU-Staaten erweitert, die Grenzbalken fallen - auch jene zwischen Kärnten und Slowenien. Davon sind sechs Grenzpolizeiinspektionen betroffen: Grablach, Lavamünd, Loiblpass, Rosenbach-Karawankentunnel, Seebergsattel, Wurzenpass.

"Kontrollen im Binnenland". "Für sie ändert sich die Aufgabenstellung", erklärte Landespolizeikommandant Brigadier Wolfgang Rauchegger gestern in Klagenfurt bei einer Pressekonferenz mit EU-Parlamentarier Hubert Pirker. "Da keine Grenzkontrollen mehr nötig sind, werden die Beamten für Ausgleichsmaßnahmen - also Kontrollen im Binnenland gegen einsickernde Kriminalität und illegale Migration - eingesetzt."

272 Grenzpolizisten. Insgesamt gibt es auf grenznahen Inspektionen 272 Grenzpolizisten in Kärnten. Dass diese nicht abgebaut werden, hat Pirker jetzt mit Innenminister Günther Platter ausverhandelt: "Der Innenminister hat mir auch 65 neue Planstellen für diese Beamten zugesichert."

Polizei-Kooperationszentrum. Mobile Überwachung auf den Transitrouten, in Reisezügen, in den Städten und am Land soll, so Rauchegger, "von Lavamünd bis Liesing hohe Sicherheitsstandards gewährleisten". Zu einer Informations-Drehscheibe zwischen Österreich, Italien, Slowenien wird das Polizei-Kooperationszentrum Thörl-Maglern aufgerüstet: "Heuer mit 15, ab 2008 mit 30 Beamten - wir suchen intern schon qualifiziertes Personal", Rauchegger.

Umzug. Zur besseren Zug-Überwachung werden 30 Beamte von Rosenbach zum Stadtpolizeikommando des Bahnknotens Villach verlegt und die Inspektion am Bahnhof Klagenfurt wird um fünf Polizisten aufgestockt.