Die steirische Regierung liebäugelt mit einer Tempo-100-Beschränkung auf Autobahnen - und das BZÖ läuft Sturm. Der steirische Orangen-Chef Gerald Grosz will mit einem bewussten Rechtsbruch protestieren: Wenn das Tempolimit kommt, werde er bewusst zu schnell fahren und Selbstanzeige erstatten. Mit diesem juristischen Trick hat er schon 2006 eine Tempobeschränkung auf der Phyrn-Autobahn zu Fall gebracht, brüstete er sich gestern. Anderen Schnellfahrern bietet der BZÖ-Politiker Rechtsschutz an.

"Rasender Rechtsbrecher". Das gleiche machte Slowenen-Funktionär Rudi Vouk in Kärnten, um zweisprachige Ortstafeln zu erzwingen. Grosz' Parteifreund, Landeshauptmann Jörg Haider, lässt deshalb keine Gelegenheit aus, um zu poltern: "Wann wird diesem rasenden Rechtsbrecher endlich das Handwerk gelegt? Wer nicht Autofahren kann, hat keinen Führerschein zu haben."

Orange Doppelbödigkeit. Doch spätestens jetzt ist Haiders Empörung über Vouk nicht mehr glaubwürdig, es zeigt sich orange Doppelbödigkeit. Denn die Kärntner Orangen wollen ihren rasenden Parteifreund jenseits der Pack einbremsen: "Wir teilen seine Position nicht und haben ihm das intern auch scharf mitgeteilt", zürnt Haider-Sprecher Stefan Petzner.

Siegfried Torta, Noch-Geschäftsführer der Kärntner ÖVP (er wechselt in die Privatwirtschaft), erhielt für seinen ehrenamtlichen Einsatz als Flugsanitäter den "Kärntner Lorbeer in Bronze". Der Beschluss der Landesregierung war einstimmig.