Die neueste Steuerstatistik zeigt es klar: Immer weniger Einkommensbezieher zahlen überhaupt noch Steuern. Dafür werden die verbleibenden Steuerzahler umso stärker zur Kassa gebeten. Von 2002 bis 2004 stieg die Zahl der Einkommensbezieher um knapp 120.000 an, die Zahl jener, die keine Steuern zahlten, erhöhte sich aber um 270.000. Die Anzahl der Steuerzahler ging also spürbar zurück, sie müssen aber für einen immer größeren Steuerbetrag aufkommen.

Steuerfreie Pensionisten. Die Tendenz setzte sich 2005 durch die Steuerreform verstärkt fort. Bereits 1,9 von 5,9 Millionen Arbeitnehmern und Rentnern führten keine Lohnsteuer ab, also beinahe jeder dritte. Bei den Pensionisten zahlte 2005 gar schon jeder zweite keine Steuern. Exakt war der Anteil der Senioren, die keine Steuer zu zahlen hatten, 2005 mit 52,6 Prozent klar höher als jene 47,4 Prozent, die vom Finanzminister noch zur Kasse gebeten wurde.

99 Prozent. Die Übersicht der Statistik Austria zeigt, dass die Mär von der Ungerechtigkeit des Steuersystems zumindest für den Bereich der Unselbständigen und der Rentner nicht mehr stimmt, also für immerhin 95 Prozent der 6,1 Millionen Steuerpflichtigen.

Die 40 Prozent der am besten verdienenden Österreicher kommen auf 70 Prozent der Einkommen und zahlen 99 Prozent der Lohn- und Einkommenssteuer. Umgekehrt heißt das, 60 Prozent der Einkommensbezieher kommen nur für ein Prozent der Staatsfinanzierung auf.

Umverteilung nach unten. Ein Beispiel zeigt die Umverteilung von oben nach unten besonders deutlich. 2005 mussten etwa rund 49.000 Bezieher der höchsten Pensionen exakt soviel Steuerabzüge hinnehmen, wie 1,7 Millionen mit kleineren Renten.

Die Steuerreform 2005 hat die Steuerlast von den kleineren zu den größeren Einkommensbeziehern noch mehr verschoben, bestätigt Josef Milz von der Statistik Austria. Gleichzeitig mussten jene Pensionisten, die - noch - Steuern zahlen, von 2002 bis 2005 eine kräftige Erhöhung ihrer Belastung um durchschnittlich 21 Prozent hinnehmen.