Bis gestern Nachmittag hatten die Klagenfurter Studenten Gelegenheit, ihre Vertretung zu wählen. Schon zuvor stand fest, wer die größte Fraktion wird: jene der Nicht-Wähler. Mit einer Wahlbeteiligung von knapp über 28 Prozent konnte das Ergebnis der letzten Wahl nicht einmal annähernd erreicht werden: Vor zwei Jahren schritten immerhin noch 40 Prozent der insgesamt 7300 Klagenfurter Studierenden zur Wahlurne. Ein ÖH-Funktionär liefert eine mögliche, nüchterne Erklärung: "2005 gab es für alle registrierten Wähler Gratis-Eintritt zur darauf folgenden Uni-Party. Das ist heuer nicht der Fall."

Siegesfeiern Gefeiert wurde am Abend trotzdem, denn die bislang drittstärkste Fraktion der VSStÖ (SPÖ) wurde überraschenderweise Erster. Spitzenkandidat Philip Kucher freute sich: "Und das obwohl die SPÖ die Studiengebühren nicht abgeschafft hat." Zweitstärkste Fraktion wurde die Plus, die als Favorit in die Wahl gegangen ist. Sie konnte ihre drei Mandate halten, verlor aber an Prozenten. Spitzenkandidat Daniel Gunzer führte das Ergebnis nicht zuletzt auf die geringe Wahlbeteiligung zurück. Einen zweiten Sieger gab es gestern auch: Die ÖVP-nahe AG. Listenerster Nico Idehen konnte sich über zwei Mandate freuen. Damit hatte er seine Fraktion nahezu verdoppelt. Er führte den Erfolg darauf zurück, dass "die AG vor allem auf Servicethemen gesetzt hat". Eine herbe Niederlage mussten jedoch die Grünen Studierenden hinnehmen. Sie können statt zwei nur noch eine Person ins Uni-Parlament entsenden.