1. Wie kommt eine Partei ins Parlament?

Das Wahlrecht hält Kleinparteien relativ kurz, um eine Zersplitterung des Nationalrats in viele verschiedene Fraktionen zu verhindern. Zum Einzug ins Parlament braucht eine Partei österreichweit mindestens vier Prozent. Ein Schlupfloch gibt es aber: das Grund-
mandat.

2. Was hat es mit dem Grundmandat auf sich?

Österreich ist in 43 Regionalwahlkreise aufgeteilt, in Kärnten gibt es vier (siehe Grafik). Jedem Wahlkreis ist eine gewisse Anzahl an Mandaten zugeteilt. Diese wer-
den nach der Wahl zuerst vergeben, weitere Mandate gibt es abhängig von den Gesamtergebnissen in den Bundesländern und österreichweit. Der für das BZÖ entscheidende Wahlkreis Ost hat vier Mandate zu vergeben. Um eines zu erreichen, bräuchte das BZÖ - abhängig von der Wahlbeteiligung - 26 bis 27 Prozent der Stimmen.

3. Kann das BZÖ ein Grundmandat erreichen?

Gerold Glantschnig von der Kärntner Verfassungsab-
teilung gibt dem orangen Bündnis durchaus Chancen: "Ein Grundmandat ist leichter zu schaffen als die Vier-Prozent-Hürde." Im Wahlkreis Ost schneide die Haider-Partei traditionell viel besser ab als in Rest-Österreich. Jedoch: Schon bei der Nationalratswahl 2002 fehlte der damals noch vereinten FPÖ (allerdings nach Knittelfeld) 3693 Stimmen auf ein Grundmandat. Nun fischen mit FPÖ und BZÖ zwei Parteien im selben Wähler-Teich.