Wenn der Bundes-ÖGB finanziell blutet, bedeutet das auch für die Kärntner Gewerkschaft einen herben Aderlass. "Wir haben kein eigenes Budget. Das Geld wird uns aus Wien zugeteilt", sagt ÖGB-Vorsitzender Adam Unterrieder. Die Mitgliedsbeiträge aus den Bundesländern fließen in einen Topf, aus dem sie nach einem bestimmten Schlüssel wieder ausgezahlt werden.

Adam Unterrieder plädiert für grundlegende Strukturveränderungen im ÖGB: "Die einzelnen Teilgewerkschaften müssen enger zusammenrücken, das schafft Synergieeffekte." Ob das reichen wird, den Riesen-Schuldenberg des ÖGB abzubauen? "Es gibt ja im ersten Bezirk in Wien auch Immobilien, die man verkaufen könnte", sieht Unterrieder Möglichkeiten, zu Geld zu kommen.

Hubert Pirker, Obmann des schwarzen Öaab, fordert hingegen, dass die ÖGB-Führung bei der Aufklärung des Bawag-Skandals reinen Tisch macht. "Die Art und Weise, jedes Mal nur so viel zuzugeben, wie gerade schon durchgesickert ist, ist den Steuerzahlern, den ÖGB-Mitgliedern und den vielen Sparern bei der Bawag nicht länger zuzumuten.

Vinko Kusej, der Grüne Gewerkschafter wünscht sich eine Trennung zwischen Bawag und ÖGB: "Es muss jetzt eine Rückenstärkung der Gewerkschaft geben, damit die Position des ÖGB bei der Mitarbeitervertretung nicht geschwächt wird."

Rosemarie Puntschart von den (orange-)Freiheitlichen Arbeitnehmern tritt für den Verkauf sämtlicher ÖGB-Immobilien ein: "Man kann sich das Geld ja nicht einfach von den Steuerzahlern holen."