Weil man gemeinsam stärker sei und mit einer Zunge reden wollte, haben sich vor einigen Jahren die Heimatverbände unter dem Dach der "Plattform Kärnten" zusammengefunden. Jetzt gehen sie wieder getrennte Wege, gespalten von der Frage zweisprachiger Ortstafeln.

Austritte. Der Kameradschaftsbund, der Abwehrkämpferbund und die Ulrichsberggemeinschaft sind aus der Plattform ausgetreten. "Wir haben andere Aufgaben, wie die Pflege der Tradition des Berges, und der soldatischen Tradition", sagt Peter Steinkellner, Obmann der Ulrichsberggemeinschaft. In der Ortstafelfrage wolle man sich nicht positionieren. Man fühle sich r von den Unterstützern des Ortstafel-Konsenskurses - Heimatdienst und Plattform-Sprecher Heinz Stritzl - vereinnahmt.

Auf dem richtigen Weg. "Es ist bedauerlich, wenn die Leute nicht einsichtig sind", meint Stritzl. Die Plattform sei "auf dem richtigen Weg", es gäbe ringsum Zustimmung. Der Austritt der anderen Verbände habe "keinen Einfluss auf die Linie der Plattform", die sich nunmehr auf die Kärntner Landsmannschaft und die volksdeutschen Landsmannschaften stützt.

Gedenken. Stritzl verweist darauf, dass der Kameradschaftsbund schon früher wegen des Abwehrkämpferbundes ausgetreten ist - wegen Streitigkeiten der Obmänner, nicht wegen der Ortstafelfrage. Vorwürfe hinsichtlich mangelndes Geschichts- und Heimatbewusstseins will sich Stritzl nicht gefallen lassen. Von den Politikern und Regierungsmitgliedern, die sich so vehement gegen eine Ortstafel-Lösung stellen, hätte noch nie einer den Weg nach Liescha-Prävali gefunden. Dort wird der verschleppten und ermordeten Kärntner gedacht. Anwesend waren bei dem Gedenkgottesdienst am Sonntag nur ÖVP-Klubobmann Raimund Grilc und der Bleiburger Bürgermeister Stefan Visotschnig.

Ehrenzeichen zurück. Enttäuscht ist Stritzl davon, dass die ausgetretenen Verbände vorher keinen Kontakt mit der Plattform aufgenommen haben. Er wird daher die hohen Auszeichnungen, die er von Abwehrkämpferbund und Ulrichsberggemeinschaft erhalten hat, zurückgeben.