Was halten Sie von der Verländerung aller Lehrer?

BERND SCHILCHER: Das wäre eine mittlere Katastrophe. Erstens sollte die Anstellung der Lehrer von den Schulen aus erfolgen, nicht von entfernten Dienststellen wie unter Maria Theresia. Zweitens, wie Ministerin Schmied zu sagen pflegt: Neun Schulrepubliken können wir uns nicht leisten. Wir sind ein sehr kleines Land - und haben keinerlei Veranlassung, in Ländern wie Vorarlberg, die die Größe des Bezirks Liezen haben, dominierende Republiken zu errichten.

Was ist der Hintergrund des Vorstoßes?

SCHILCHER: Postenschacher, wie immer. Die Landeshauptleute interessieren sich nicht für die Schüler oder den Bildungsstandort Österreich, sondern sie glauben, wenn sie rote oder schwarze Lehrer anstellen, gewinnen sie die nächste Wahl. Das ist völliger Nonsens.

Erwin Pröll argumentiert, so könne man die Kleinschulen retten.

SCHILCHER: Das war in Zeiten, in denen man mit dem Pferd oder zu Fuß unterwegs war, noch eine Überlegung. Heute gilt eine andere Zumutbarkeit. Wir haben das bei den Spitälern auch gelernt.

Was ist Ihre Vorstellung?

SCHILCHER: Die Vorgaben sollte der Bund machen, das ist in jedem entwickelten Land so. Das Operative gehört in die Schule. Die Bildungsdirektionen sind für die Qualitätssicherung zuständig.

Was hätten die Landeshauptleute noch zu reden?

SCHILCHER: Überhaupt nichts, was brauchen die da mitreden?