Frau Landesrat, Sie gelten als rechtsextreme Bewerberin für das höchste Staatsamt. Teilen Sie diese Einschätzung?

BARBARA ROSENKRANZ: Ich glaube nicht, dass mich die Bürger als Bewerberin der Rechtsextremen (lacht) wahrnehmen. Die veröffentlichte Meinung steht im Widerspruch zur öffentlichen. Ich gelte als wertkonservativ und heimatbewusst.

Ihre Kandidatur wird von der Israelitischen Kultusgemeinde scharf kritisiert. Dort werden Sie als "Kellernazi" bezeichnet.

ROSENKRANZ: Bedauerlich.

Welchen Sinn hat Ihre Bewerbung, glauben Sie Heinz Fischer besiegen zu können?

ROSENKRANZ: Es ist wichtig, dass der Wähler eine Wahl hat und unverständlich, dass die ÖVP niemanden aufstellt. Wir tun es.

Glauben Sie, für Bürgerliche überhaupt wählbar zu sein?

ROSENKRANZ: Ja, ich habe schon viel Zustimmung erhalten.

Was versprechen Sie denn?

ROSENKRANZ: Ich will die Grundsatzfragen des Landes mit der Bevölkerung diskutieren. Die Kluft zwischen politischer Klasse und Bevölkerung ist gefährlich groß geworden.

Sie meinen den Zuzug von Ausländern. Ist Österreich ein Einwanderungsland?

ROSENKRANZ: Es geht auch um die Frage, ob die traditionelle Familie ein Auslaufmodell ist. Ich sage nein. Österreich ist auch kein Einwanderungsland.

Wollen Sie wie Ihr Parteichef Heinz-Christian Strache auch den EU-Austritt Österreichs?

ROSENKRANZ: Das bräuchte eine lange Diskussion und müsste eine breite Mehrheit finden. Österreich muss jedenfalls seine Interessen etwa beim skandalösen Lkw-Transit in der EU besser durchsetzen.

Ihr Parteichef traut Ihnen bei der Wahl am 25. April bis zu 35 Prozent zu. Realistisch?

ROSENKRANZ: Frauen sind vorsichtiger. Ich nenne da sicher keine Prozentzahlen.

Auch mit 35 Prozent wäre nichts zu gewinnen. Warum kandidieren Sie trotzdem?

ROSENKRANZ: Der Wahlkampf bietet uns viel Gelegenheit, wichtige Themen ins Gespräch zu bringen. Ich freue mich auf den Test für unsere Positionen.

Ist das Amt des Bundespräsidenten noch zeitgemäß?

ROSENKRANZ: Wir kandidieren. Das Amt bietet Möglichkeiten, die nutzbar sind. Wie beim EU-Lissabon-Vertrag, für den eine Volksabstimmung nötig gewesen wäre. Solche Situationen können immer wieder entstehen. Heinz Fischer hat sich immer auf die Seite der politischen Klasse geschlagen.