Zwar trat der Schöffensenat zur Entscheidungsfindung zusammen, angesichts der fortgeschrittenen Zeit wurde die Beratung gegen 1.20 Uhr jedoch abgebrochen. Das Urteil soll nun am Freitag um 14.00 Uhr verkündet werden.

Berchtold wird beschuldigt, sich im November 2009 bei einer Parteiklausur der ÖVP Feldkirch in Langenegg (Bregenzerwald) an seiner ehemaligen Geliebten und Parteikollegin vergangen zu haben. Der 56-jährige Stadtchef räumt zwar eine außereheliche Affäre ein, beteuert in Sachen Vergewaltigung aber seine Unschuld.

Heinz Bildstein, Präsident des Landesgerichts Feldkirch, verkündete gegenüber den wartenden Journalisten den Abbruch der Beratungen und bat um Verständnis. "Es wurde für die Schöffen einfach zu anstrengend", so der Gerichtspräsident. Der Schöffensenat werde sich am Freitagvormittag wieder am Landesgericht einfinden und zu einer Entscheidung kommen.

Die Fortsetzung des unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführten Prozesses, der am 10. Februar vertagt worden war, lief am Donnerstag von Anfang an schleppend und zog sich in die Länge. Die Einvernahme der fünf geladenen Zeugen dauerte bis knapp vor 17.00 Uhr, anschließend stand die Einspielung des vierstündigen Videos der kontradiktorischen Einvernahme des mutmaßlichen Opfers auf dem Programm. Die ehemalige Geliebte von Berchtold, die den Bürgermeister wegen Vergewaltigung anzeigte, erschien auch am zweiten Prozesstag nicht vor Gericht.