Die britische Regierung handelte die Zahlungen in Geheimverhandlungen mit Anwälten der Betroffenen aus. Zusammen mit Anwaltskosten könnten sich die Zahlungen der Steuerzahler auf bis zu 20 Millionen Pfund belaufen. Die Zeitung "Daily Mail" sprach von "Schweigegeld".

Die Regierung will verhindern, dass die britischen Geheimdienste in Gerichtsprozesse verwickelt werden und dabei nicht nur Einblicke in ihre eigenen Verfahren, sondern auch in die verbündeter Geheimdienste geben müssen. Gerichte hatten die Regierung bereits gezwungen, amerikanische Dokumente zu den Folterungen des Guantanamo-Häftlings Binyam Mohamed zu veröffentlichen.

Der britische Premier David Cameron sagte, er wolle "reinen Tisch machen". Die Regierung werde die anstehenden Verfahren zum Abschluss bringen und den Foltervorwürfen auf den Grund gehen". John Sawers, Chef des britischen Auslandgeheimdienstes MI6, hatte vergangenen Monat in einer öffentlichen Rede demonstrativ unterstrichen, Folter sei "illegal und abscheulich".

Die Entschädigungszahlungen an die Terrorismusverdächtigen seien "nicht sehr angenehm zu schlucken, aber Rechtlosigkeit hat ihren Preis", kommentierte die Direktorin der britischen Menschenrechtsorganisation Liberty, Shami Chakrabarti.