Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat die Abstimmung der Schweiz über Zuwanderungsgrenzen Anfang des Jahres als "keine kluge Entscheidung" kritisiert. Es sei zwar legitim, dass ein Land selber über Zuwanderung bestimmen wolle, doch "genauso legitim ist es für die EU zu sagen, dass es keine Rosinenpickerei gibt".

Man könne sich nicht die Vorteile ausbedingen und andere Punkte ablehnen. "Ich habe für beide Seiten Verständnis", so Kurz in der Zeitung "Nordwestschweiz". Immerhin profitiere die Schweiz auch sehr stark von der Zusammenarbeit mit der EU. Mit dem Ja zu Grenzen für die Zuwanderung müssten die Schweiz und die EU nun eine Lösung aushandeln. Österreich habe daran ein großes Interesse, da viele Österreicher in der Schweiz lebten oder arbeiteten.

Lob gab es von Kurz für seinen Schweizer Amtskollegen Didier Burkhalter. Dieser übe das Amt des Vorsitzenden der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mit viel Engagement aus. "Deshalb ist es auch sehr entscheidend geworden." Gerade in der Ukraine-Krise habe die OSZE eine führende Rolle in den Friedensverhandlungen, "dadurch ist Burkhalter in einer zentralen Rolle".

Einen Schweiz-Besuch will Kurz "sobald wie möglich" absolvieren. "Hoffentlich in den nächsten Monaten".