Der renommierte Publizist, Verleger und Widerstandskämpfer Fritz Molden ist tot. Er starb Freitag früh im 90. Lebensjahr, teilte seine Frau Hanna der APA mit. Molden war während der Weihnachtsfeiertage erkrankt und seither im Krankenhaus Schwaz behandelt worden. Bundespräsident Fischer, SPÖ und ÖVP zeigten sich betroffen vom Tod Moldens und würdigten den Verstorbenen.

Der überzeugte Antifaschist war im Zweiten Weltkrieg als Widerstandskämpfer tätig, diente später als Diplomat und wurde zu einem der bekanntesten Zeitungsverleger des Landes. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere hielt Molden, der unter anderem als Herausgeber der "Presse" fungierte und mit Gerd Bacher die Boulevard-Zeitung "Express" gründete, ein gutes Viertel des österreichischen Zeitungsmarktes. Später war er Oscar Bronner bei der Gründung des "Standard" behilflich.

Sein "Fritz Molden-Verlag", der in den 60er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts Werke namhafter Autoren mit den Schwerpunkten Sachbuch, Memoiren und moderne Belletristik auf den Markt brachte, schlitterte 1982 in den Konkurs. Später war er vor allem als Publizist tätig und widmete sich diplomatischen Sonderaufgaben.

Mit "großer Trauer" reagierte Bundespräsident Fischer auf den Tod von Fritz Molden. Dieser habe durch viele Jahrzehnte hindurch in Österreich eine hervorragende Rolle gespielt. Molden sei ein vielseitig interessierter Intellektueller, eine energiegeladen Verlegerpersönlichkeit und ein echter österreichischer Patriot im besten Sinne des Worts gewesen, so Fischer in einer Aussendung. Sein unerschrockener Einsatz für die Wiedererrichtung eines freien und demokratischen Österreichs bleibe unvergessen, so das Staatsoberhaupt.

Landwirtschaftsminister Rupprechter (ÖVP) betonte, dass Molden seine Spuren als Widerstandskämpfer, Verleger, Journalist und Diplomat nicht nur in Österreich hinterlassen habe. ÖVP-Generalsekretär Gernto Blümel hob Moldens Engagement für die Autonomie Südtirols hervor und, dass er die österreichische Medienlandschaft entscheidend mitgeprägt habe.

Gewürdigt wurde Molden auch vom Wiener Kulturstadtrat Mailath-Pokorny (SPÖ). Mit Molden verliere Österreich "einen kritischen Geist, mit ihm gewinnt Österreichs Geschichte aber auch einen erinnerungswürdigen Menschen, der die wechselvolle jüngere Vergangenheit seines Landes durch seine Biografie auf faszinierendste Weise widerspiegelt".