Die nach der Ankündigung des Rückzuges von den Golanhöhen teilweise geäußerte Kritik, des sich Österreich aus einem UNO-Einsatz verabschiede, sobald es gefährlich wird, wird durch die nackten Zahlen relativiert: Laut der offiziellen Statistik des Verteidigungsministeriums sind in der 53-jährigen Geschichte der österreichischen Auslandsengagements insgesamt 60 heimische Soldaten ums Leben gekommen - ein Blutzoll, der höher ist als der vieler anderer, auch größerer Staaten.

Die offizielle Statistik der Vereinten Nationen führt "nur" 44 Todesopfer auf, weil die Zahlen des Verteidigungsministeriums auch natürliche Todesfälle sowie krankheits- oder unfallbedingte Todesfälle und Selbstmorde beinhaltet.

Die meisten Toten gab es auf den Golanhöhen: In den 39 Jahren österreichischer Beteiligung an der UNDOF (United Nations Disengagement Observer Force), deren Ende am Donnerstag beschlossen wurde, starben dort 23 Blauhelme. Die meisten Soldaten kamen durch Minenexplosionen ums Leben, so wurden bereits im ersten Jahr der österreichischen Beteiligung 1974 vier Blauhelme bei der Suche nach einem abgestürzten israelischen Piloten durch die Detonation einer Panzermine getötet.

Verlustreich auch die Zypern-Mission, an der Österreich seit 1964, mittlerweile aber nur mehr mit 5 Stabsoffizieren, beteiligt ist: 16 heimische Soldaten kamen im Rahmen der UNFICYP (United Nations Peacekeeping Force in Cyprus), die den Frieden zwischen der griechischen und türkischen Volksgruppe sichern soll, ums Leben. Gleich drei von ihnen starben gemeinsam im Jahr 1974 bei einem türkischen Luftangriff.

Am deutlichsten in Erinnerung ist vermutlich noch der Tod des UNTSO-Militärbeobachters Major Hans Peter Lang, der während der israelischen Invasion im Libanon im Juli 2006 getötet wurde. Der Steirer, der für die UNO-Mission zur Wahrung des Waffenstillstandes im Nahen Osten tätig war, fand zusammen mit drei weiteren UNO-Soldaten anderer Nationalität in seiner Stellung nach einem gezielten israelischen Angriff den Tod, für den sich die Regierung in Tel Aviv später entschuldigte.