Seit dem letzten, ergebnislosen Treffen am 4. März ist EU-Vermittlerin Catherine Ashton nach Belgrad und Prishtina gereist. In der Öffentlichkeit beider Länder wurden Vorschläge bekannt, zuletzt gar ein konkreter Vertragsentwurf. Die wichtigsten Oppositionsparteien sowohl in Serbien als auch im Kosovo ziehen mit. Besuche von US-Vizepräsident Joe Biden in Prishtina und von Erweiterungskommissar Stefan Füle in Belgrad sollen dafür sorgen, dass alle im Boot sind.

Die Zeit drängt: Im April soll die EU-Kommission mit ihrem Bericht zu Serbien dem Rat eine Empfehlung geben, ob das Land einen Termin für Beitrittsgespräche bekommt. Bedingung ist ein Durchbruch in der Kosovo-Frage. Wird der Termin verpasst, verzögert sich die Einigung um ein volles Jahr.

Größter Stolperstein ist der formelle Status des Kosovo. An protokollarischen Fragen, in die Belgrads frühere Regierung sich verbissen hatte, zeigt die neue mit Premier Dacic und Präsident Tomislav Nikolic kein großes Interesse mehr.

Mehr Probleme macht der Umgang mit der serbischen Minderheit. Belgrad hatte gefordert, dass die serbischen Gemeinden ein gemeinsames Kommunalparlament und eine gemeinsame Exekutive bekommen. Prishtina hatte das abgelehnt, aus Furcht, das Land könne mit einem serbischen Staat im Staate ähnlich unregierbar werden wie Bosnien.