Arbeitsmarkt: Romney sagt, 23 Millionen Menschen in den USA hätten keinen Job oder hätten aufgehört, sich einen Arbeitsplatz zu suchen. Das stimmt nicht: 8,2 Millionen Menschen arbeiten immerhin in Teilzeit und suchen eine volle Stelle. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Arbeitslosenquote seit Amtsantritt Obamas bei über acht Prozent liegt - und noch nie in der US-Geschichte ist ein Präsident bei einem solchen Wert wiedergewählt worden. Auch hat es Obama nicht vermocht, eine entscheidende Wende auf dem Arbeitsmarkt herbeizuführen.

Steuern: Obama behauptet, Romneys Steuersenkungspläne führten zu Mindereinnahmen in Höhe von fünf Billionen Dollar im Haushalt. Das ist nicht korrekt. Romney sagte auch, dass er Steuerschlupflöcher schließen wolle, um seinen Plan kostenneutral zu gestalten. Das Problem des Republikaners: Er nannte keine Details, wie ihm das gelingen will. Obama ist deutlicher: Er will, dass Amerikaner mit einem Jahreseinkommen von 250.000 Dollar und mehr künftig einen höheren Steuersatz entrichten.

Mittelschicht: Romney erklärt, Obama habe die Mittelschicht ausgequetscht und ihr jährliche Einkommensverluste von 4300 Dollar beschert. Das ist halbwahr. Die Probleme der Mittelstandsamerikaner begannen schon mit der großen Wirtschafts- und Finanzkrise im Herbst 2008, als der Präsident noch George W. Bush hieß. Obama hat nach Einschätzung der Faktenchecker durchaus Recht, wenn er behauptet, sein Amt in einer historisch außerordentlichen Situation übernommen zu haben.

Benzinpreis: Romney wirft Obama vor, dass sich der Benzinpreis seit Jänner 2009 verdoppelt habe. In US-Wahlkämpfen ist diese Frage traditionell bedeutsam. Romneys Behauptung ist nur zum Teil richtig. Im Jänner 2009 lag der Preis für eine Gallone Benzin (3,78 Liter) durchschnittlich bei 1,90 Dollar. Heute sind es im Schnitt 3,90 Dollar. Romney lässt außer Acht, dass die Spritpreise in den letzten Amtsmonaten von Bush noch höher waren. Auch sagt der Republikaner nicht, dass die Finanzkrise Anfang 2009 zu extrem niedrigen Preisen führte. Er sagt auch nicht, dass eine Regierung wenig Einfluss auf den freien Benzinmarkt hat.