Die Troika aus Vertretern der EU, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) will die Gespräche für eine Woche unterbrechen. Das bestätigt ein Sprecher von Währungskommissar Olli Rehn. Die Unterbrechung bedeute aber "nicht, dass es Probleme gibt".

Diplomaten rechnen nun mit einem Bericht der Troika, der über weitere Hilfszahlungen für Athen entscheidend sein soll, nicht vor den US-Wahlen am 6. November. Der IWF stellte zudem klar, dass man sich an weiteren Finanzhilfen für Griechenland nicht beteiligen wolle. Berichte über einen neuen Schuldenschnitt für das Land wies der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble zurück.

In Athen ist es ein offenes Geheimnis, dass es bei den Troika-Gesprächen hakt.

Die vierte Rentenkürzung

Der griechische Finanzminister Giannis Stournaras diskutiert seit zwei Wochen fast täglich mit den Delegationschefs der Troika die Einzelheiten des Sparkonzepts, mit dem die Regierung die Haushalte der beiden kommenden Jahre um insgesamt 11,7 Milliarden Euro entlasten soll. Das sind fast sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Auf die meisten Einsparungen hat man sich geeinigt, aber um ein Volumen von rund 2,5 Milliarden wird gerungen. Stournaras und der konservative Premier Antonis Samaras müssen auch die Führer der beiden Linksparteien, auf deren Stützung die Regierung angewiesen ist, von den Sparmaßnahmen überzeugen.

Dazu gehören Einschnitte bei Beamten-Gehältern und bei den Renten, die in den letzten zwei Jahren schon dreimal gekürzt wurden, eine Erhöhung des Rentenalters, Kürzungen beim Arbeitslosengeld, das erst im März auf 360 Euro im Monat zusammengestrichen wurde, und Einsparungen im Gesundheitswesen. Selbst über die Einführung einer Sechs-Tage-Woche wurde zuletzt spekuliert. Samaras will das Paket spätestens bis zum EU-Gipfel am 18. Oktober schnüren, um nicht mit leeren Händen nach Brüssel zu fahren.