Was ist eine Convention?

ANTWORT: Es handelt sich sowohl um einen Parteitag als auch den Nominierungskonvent des Präsidentschaftskandidaten. Das bedeutet, es wird ein Programm verabschiedet und die Parteiführung gewählt. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht allerdings die Nominierung des Kandidaten.

Sind diese Parteitage der Wahlkampfauftakt?

ANTWORT: Ja, weil nun die Intensivphase des Wahlkampfs beginnt. In Wahrheit begann dieser freilich im Jänner mit den Vorwahlen, in welchen jede Partei Staat für Staat ihren Kandidaten kürte. Barack Obama hatte dabei keinen Herausforderer, Mitt Romney musste sich gegen Konkurrenten aus den eigenen Reihen durchsetzen. Die Nominierungskonvente sind der offizielle Abschluss des Vorwahlprozesses.

Warum sind die Nominierungs-Parteitage so wichtig?

ANTWORT: Gemeinsam mit drei TV-Diskussionen im Herbst sind sie das einzige Event des Wahlkampfs, das in den USA ein Medienereignis ist. 1972 übertrugen die großen Fernsehanstalten ABC, CBS und NBC 180 Stunden, großteils live. Heute sind es weniger als 20 Stunden, doch werden je 25 bis 30 Millionen Wähler die Reden von Romney und Obama, dessen convention in einer Woche in Charlotte beginnt, verfolgen.

Werden auf den Conventions Wahlen gewonnen?

ANTWORT: Ja, das kann sein. Oft gibt es in Umfragen einen Aufschwung des Kandidaten unmittelbar nach seiner Nominierung, der als convention bounce bezeichnet wird. Bill Clinton hat 1992 20 Prozentpunkte zugelegt. Schwierig ist es, wenigstens einen Teil davon bis zur Wahl Anfang November zu konservieren. Diesmal liegen die Parteitage eng beisammen, so dass ein positives Medienecho sich bald ausgleichen könnte.