Die arabische Beobachtermission in Syrien könnte ungeachtet deutlicher Kritik verlängert werden. Vieles deute darauf hin, dass die Arabische Liga an diesem Wochenende in Kairo beschließen werde, die rund 160 Beobachter noch vier Wochen länger als zunächst geplant im Land zu lassen, berichtete die Deutsche Presse-Agentur.

Am Donnerstagabend wurde der sudanesische Leiter der Beobachtermission, General Mohammed al-Dabi, in Kairo erwartet. Er soll der Liga einen Bericht über die Beobachtungen seines Teams seit Beginn des Einsatzes im Dezember vorlegen. Sowohl die Opposition als auch mehrere westliche Regierungen hatten den Einsatz als erfolglos bezeichnet.

"Für die Liga ist dies eine neue Aufgabe, sie hat deshalb keine Leute, die ausreichend dafür qualifiziert sind", sagte ein Sprecher der Protestbewegung am Donnerstag. Er sei deshalb froh, dass die Beobachter nun von den Vereinten Nationen geschult werden sollten. "Ich hoffe, dass sie danach professioneller agieren werden und sich nicht mehr vom Regime hinters Licht führen lassen ", fügte er hinzu.

In einigen Fällen hätten die Sicherheitskräfte die von den Beobachtern gesammelten Informationen benutzt, um Aktivisten zu finden und festzunehmen, sagte der Sprecher, der nach eigenen Angaben selbst untertauchen musste, um seiner Verhaftung in Damaskus zu entgehen.

Die Entsendung der Beobachter hat nach Einschätzung der Opposition die Lage in dem Land nur kurzzeitig entschärft. In der ersten Woche des Beobachtereinsatzes sei die Zahl der getöteten Menschen stark gefallen, sagte Rami Abdul-Rahman, der Direktor der Menschenrechtsgruppe "Observatory for Human Rights". Danach sei sie wieder stark angestiegen.