Die Zeremonie wurde im Fernsehen übertragen; in der russischen Hauptstadt gelten wegen der Coronavirus-Pandemie strenge Ausgangssperren. Wegen des Virus musste die Militärparade auf dem Roten Platz abgesagt werden.

Der Präsident sagte bei leichtem Regen, dass die Opfer niemals vergessen würden und die Siegesparade nachgeholt werde. "Wir verbeugen uns vor der Generation der großen Sieger", sagte er. Russland sei unbesiegbar. Während der Zeremonie gab es auch eine Schweigeminute. In Moskau wurde es totenstill. Putin legte zunächst einen Strauß Roter Rosen am Grab des Unbekannten Soldaten nieder, anschließend rote Nelken an den Gedenksteinen der Heldenstädte der Sowjetunion.

Trotz des Regens gab es in Moskau eine Flugshow der russischen Luftstreitkräfte. Solche Flugparaden gab es in mehreren russischen Städten. Für den Abend war auch Feuerwerk angekündigt. Gefeiert wird in Russland später als in Deutschland, weil die Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 zu einer Uhrzeit erfolgte, als in Moskau schon der 9. Mai angebrochen war. Zum Tag der Befreiung am Freitag in Deutschland hatte Putin in einem Telefonat mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel an das historische Ereignis erinnert.

Eine Friedensbotschaft wurde vor der Rede Putins aus dem Weltall gesendet. Die Kosmonauten Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner gratulierten den Menschen zum 75. Jahrestag des Sieges über den Hitler-Faschismus. "Wir sollten heute alles tun, damit die neuen Generationen ohne Krieg leben und den Frieden auf unserem Planeten erhalten", sagte Iwan Wagner in einer Videobotschaft an Bord der Internationalen Raumstation ISS.