Die Zahl der Österreicherinnen und Österreicher ohne eine Partnerschaft steigt an: Laut einer Studie im Auftrag der Singlebörse Parship.at sind 32 Prozent der Bevölkerung im Alter von 18 bis 69 Jahren derzeit nicht in einer Beziehung. "Das Ergebnis ist definitiv historisch", sagte die Psychologin Caroline Erb, die die Studie auswertete. Bei der ersten Befragung 2005 hätten sich nur ein Viertel der Menschen als Single bezeichnet.

Die Ergebnisse der Studie spiegeln sich auch in der Wohnsituation der Österreicher wieder. Noch nie gab es so viele Alleinstehende: Im Jahr 2011 lebten laut Statistik Austria bereits 1,3 Millionen Menschen in Österreich in Ein-Personen-Haushalten, rund 36 Prozent der Bevölkerung. Zwei Jahrzehnte zuvor waren es erst 28 Prozent gewesen.

Die Parship.at-Studie sieht große Unterschiede in der Partnersuche in verschiedenen Lebensaltern. So gibt mehr als die Hälfte der Befragten im Alter von 50 bis 69 Jahren gibt an, es sei schwer, in ihrem Alter jemanden kennenzulernen. Allerdings sagen zwei Fünftel der Älteren auch, sie wollen lieber unabhängig bleiben und sich derzeit nicht binden.

Zu schüchtern oder zu anspruchsvoll - woran liegt es?

Für 18- bis 29-Jährige spielt beim Single-Dasein vor allem die Persönlichkeit eine Rolle. Am häufigsten wird von je rund einem Drittel die Einschätzung genannt, zu schüchtern oder zu anspruchsvoll gegenüber potenziellen Partnern zu sein. Ein Fünftel sagen hingegen, sie haben einen fixen Freundeskreis und lernen darum keine neuen Leute kennen.

Der Zeitpunkt im Leben, in dem man sich fix bindet, sei noch nie so spät gekommen, sagte Erb. Es handle sich um ein gesellschaftliches Phänomen. Jüngere Menschen würden warten, bis sie sich in Beruf und Wohnsituation zu ihrer vollsten Zufriedenheit eingerichtet hätten, und dann den quasi dazu passenden Partner wählen.

Für Singles im Alter von 30 bis 49 Jahren spielen dann schlechte Erfahrungen in vorherigen Beziehungen eine Rolle: Rund ein Drittel wollen sich darum nicht mehr fix binden. Auch wird die Zeit zum Suchen knapper: Die Hälfte der Befragten gibt an, nicht in einer Partnerschaft zu sein, weil sie nicht mehr so viel ausgehen wie früher.

Zwei Drittel wollen eine fixe Partnerschaft

Nach der Umfrage wollen knapp zwei Drittel der Alleinstehenden ausschließlich eine längerfristige Partnerschaft. Dafür nehmen sie auch längere Wartezeiten in Kauf. So sind 44 Prozent der heimischen Singles bereits länger als drei Jahre allein, das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen. "Den Trend um Langzeit-Single gibt es in ganz Europa", sagte die Psychologin Caroline Erb, die die Studie im Auftrag von Parship.at auswertete. Es handle sich um ein gesellschaftliches Phänomen.

Die repräsentative Befragung wurde im Dezember 2012 und Jänner diesen Jahres durch das Institut Marketagent.com unter 1.025 Teilnehmern in Österreich durchgeführt.