Gegen einen 27-Jährigen, der am 21. Dezember des vergangenen Jahres in Vöcklabruck aus Eifersucht eine Messerattacke auf seine 28-jährige Ehefrau verübt haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Wels Anklage wegen versuchten Mordes erhoben. Sie bestätigte der Apa einen Bericht der
"Oberösterreichischen Nachrichten". Ein Prozess-Termin steht noch nicht fest.

Angriff in Fitnessstudio

Der 27-Jährige soll seine Ehefrau in dem Fitnessstudio, in dem sie arbeitete, mit einem Messer niedergestochen und schwer verletzt haben. Sie überlebte die Attacke. Kurz vor dem Angriff hatte das Opfer noch den Polizei-Notruf gewählt, weil sie ihren Mann, der sich eigentlich in einer Suchtklinik aufhalten sollte, auf dem Parkplatz gesehen hatte. Sie fühlte sich bedroht, da er ihr einige Tage zuvor fragwürdige Chatnachrichten geschickt habe. Bei ihrem Anruf erhielt sie die Empfehlung, Anzeige zu erstatten.

Frau überlebt

Dazu kam es aber nicht mehr. Wenige Minuten später tauchte der Mann in den Räumlichkeiten des Fitnessstudios auf. An der Rezeption kam es zu einem Streit. Plötzlich zog der Mann ein Messer und stach auf seine Frau ein. Fitnessstudio-Gäste kamen zu Hilfe und attackierten den Angreifer mit Hanteln. Er ließ schließlich ab und flüchtete. Der 27-Jährige wurde kurz danach gefasst. Er war laut Polizei betrunken und stand unter Drogen. Wegen der fragwürdigen Chatnachrichten wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann auch Nötigung und gefährliche Drohung vor.

Untersucht wurde nach der Attacke auch, ob die Notrufbeamtin beim ersten Anruf richtig gehandelt habe. Die Staatsanwaltschaft leitete
Ermittlungen wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch ein, diese wurden aber eingestellt. Polizeiintern war die Beamtin eine Zeit lang vom Notruf abgezogen worden.