Dabeisein konnte jeder, und im Fokus der jährlichen Aktion, die in Wien heuer am Ballhausplatz stattfand, stand neben Bewusstseinsbildung die Lebensfreude, erläuterten Vertreterinnender Aktion. Den Ehrenschutz übernahm diesmal Österreichs "First Lady" Doris Schmidauer.

Österreich stehe mit aktuell neun Femiziden bezüglich Gewalt gegen Frauen im Vergleich schlecht da – und diese ist nicht "importiert": drei Viertel werden von Österreichern begangen, 91 Prozent von Männern. Die Verbesserungsansätze sind zahlreich, es bleibe an vielen Fronten viel zu tun, betonten die Unterstützerinnen unisono.

Mit Blick auf die aktuellen Geschehnisse wurde erinnert, dass diese oft bestehende prekäre Verhältnisse verschärfen: Ewa Ernst-Dziedzic, Grüne Abgeordnete zum Nationalrat und Mitbegründerin von One Billion Rising Austria, verwies auf die derzeitige Lage von geflüchteten Frauen in Polen. Ihnen wird es sehr schwer bis unmöglich gemacht, etwa nach einer Vergewaltigung zu einer Abtreibung zu kommen.

Recht auf gewaltfreies Leben

Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings betonte: "Frauen und Mädchen haben das Recht auf ein gewaltfreies Leben zu jedem Zeitpunkt". Die Mitbegründerin und Obfrau von One Billion Rising Austria, Aiko Kazuko Kurosaki, schwärmte von der positiven Energie bei den bisherigen Veranstaltungen und lud ein, sich vorab online die Choreografie und das Lied zu Gemüte zu führen. Sie freue sich vor allem auf das gemeinsame Erlebnis, das zurückgehe auf die US-amerikanische Dramatikerin, Schriftstellerin, Künstlerin und feministische Aktivistin Eve Ensler.

Die globale, getanzte Kampagne steht für ein Ende der Gewalt an Frauen und Mädchen. Am Hauptaktionstag traten in mehr als 200 Städten weltweit Menschen an öffentlichen Plätzen für die Sache gemeinsam auf. Auch in Österreich wurde dies bereits zum zehnten Mal zelebriert – pandemiebedingt verschoben auf  den 5. Mai. "Tanz gibt Kraft, Tanz im öffentlichen Raum ist ein Statement – und Frauen können über den Tanz zu ihrem Körper zurückfinden", zeigten sich die Initiatoren überzeugt.