Auf fast 20 Minusgrade purzelte die Temperatur in der Früh in Radstadt, immerhin minus 15 Grad waren es auch noch in Lienz. Der strenge Morgenfrost wird aber bald dem Weihnachtstauwetter weichen, mit dem Heiligen Abend geht es in allen Landeshauptstädten in den Plusbereich. Auch zweistellige Temperaturen sind dann wieder möglich.

Der Winterbeginn ist damit fast symptomatisch für das Wettergeschehen im bald abgelaufenen Jahr. Gefühlt war es heuer oft (zu) kalt und ungemütlich, dennoch zählt 2021 zu den 25 wärmsten Jahren in der 255-jährigen Messgeschichte.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) kommt in ihrer vorläufigen Auswertung zu diesem Ergebnis: „2021 war nicht so extrem warm wie die letzten Jahre, wird sich in der Reihe der wärmsten Jahre der Messgeschichte aber trotzdem sehr weit vorne einreihen“, sagt Zamg-Experte Alexander Orlik. Es war aber immerhin das kühlste Jahr seit 2010, was auf die Monate April, Mai und August zurückzuführen ist. Vor allem der Frühling zierte sich heuer mit warmen Phasen, wogegen der Februar und der September klar über dem langjährigen Temperaturmittel lagen.

Auch der Niederschlag war fast überall unter dem Schnitt der letzten Jahre
Auch der Niederschlag war fast überall unter dem Schnitt der letzten Jahre © ZAMG

In diese Phasen fallen auch die beiden markanten Trockenperioden dieses Jahres. So gab es von Anfang März bis Ende April 40 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel. Dafür brachte der Sommer überdurchschnittlich viele Gewitter mit ungewöhnlich großem Hagel. Besonders unangenehm blieb der 24. Juni in Erinnerung, als die Experten mindestens zehn Gewitter mit Hagelgrößen zwischen acht und zwölf Zentimeter registrierten.

Wer gerne in der Sonne liegt, der kam heuer in Graz auf seine Kosten. Die Zamg-Station an der Universität zählte 2256 Sonnenstunden, neun Prozent über dem langjährigen Mittel. Die sonnenreichste Wetterstation oberhalb von 1000 Meter war jene auf der Kärntner Kanzelhöhe (1520 Meter) mit 2193 Sonnenstunden. Am meisten Niederschlag gab es bei der Rudolfshütte am Sonnblick-Gipfel mit insgesamt 2335 Millimeter, der trockenste Ort war Podersdorf am Neusiedlersee mit nur 376 Millimeter Niederschlag.