Schon im Vorfeld stand das bekannte Wachauer Volksfest im Kremser Stadtpark in der Kritik. Dort würde das ohnehin schon hohe Infektionsgeschehen weiter voran getrieben, so die Befürchtungen. 

Trotz genauer Corona-Kontrollen vor dem Zutritt und 3-G-Bestimmungen wurden eine Woche nach der offiziellen Eröffnung am 26. August die ersten Coronafälle im Zusammenhang damit bekannt. Das große Fest endete am 5. September, insgesamt haben laut Veranstalter mehr als 115.000 Menschen das bunte Treiben besucht. 

Doch allen Vorkehrungen zum Trotz werden nun immer mehr Infektionen im Zusammenhang mit dem Volksfest bekannt. Das Organisatoren des Freiluft-Festivals sprechen von einer positiven Bilanz, offiziell hätten sich auf dem Festgelände nur zwei Personen angesteckt. "Allen Skeptikern und Querschüssen zum Trotz verlief das Volksfest hinsichtlich der Pandemie unauffällig", heißt es in einer Aussendung der Veranstalter, denen durch das Sicherheitskonzept Mehrkosten von rund 120.000 Euro entstanden seien.

"Positive Bilanz"

Laut Informationen des Büros der Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig haben sich zwei Schwestern bei einem Besuch des Volksfests mit dem Coronavirus angesteckt. Sie hätten sich dort mit einem Infizierten getroffen. Weitere Infizierte sollen sich anderswo infiziert und auch niemanden angesteckt haben. 

Das Contact-Tracing des Landes zeigt nun aber, dass es deutlich mehr Ansteckungen gegeben haben dürfte, die Dunkelziffer dürfte nochmals höher sein. Wie viele, könne man nicht mir Sicherheit sagen. Weil auch Urlaubs-Heimkehrer und Schülerinnen die Zahl der Neuinfektionen in die Höhe treiben, lässt sich nicht mehr nachvollziehen, welchen Anteil das Fest am Infektionsgeschehen hat. Bei der Stadt Krems jedenfalls will man nicht von einem Cluster sprechen.

Mit einem Inzidenzwert von über 330 liegt Krems derzeit an der Spitze im Bundesvergleich. In Wien liegt der Wert lediglich bei 223,6. In Braunau, wo es ebenfalls einen problematischen Anstieg gibt, liegt der Wert bei 298,6.