Das umstrittene Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog soll vor Ende des Jahres von Wien nach Lissabon umsiedeln. Der Organisation sollen außer Portugal auch Senegal, Nigeria, Marokko und Argentinien beitreten. Österreich bleibt vorerst Mitglied. Das berichtet die Presse. 

Das 2012 gegründete "König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog" (KAICIID) wird umziehen und Wien verlassen. Das gab der Generalsekretär des KAICIID, Faisal Bin Abdulrahman Bin Muaammar, Anfang März bekannt. Die Entscheidung sei von allen involvierten Parteien einstimmig getroffen worden, betonte er. Das zum Großteil von Saudi-Arabien finanzierte Dialogzentrum war von Anfang an umstritten. Es soll in Portugal eine neue Heimat finden.

Offiziell hält sich die portugiesische Regierung bedeckt. Sie soll aber ihre Entscheidung in den kommenden Tagen mitteilen. Portugals Botschafter in Wien wollte auf Anfrage der Presse keine Auskunft geben. Er verwies auf das österreichische Außenamt, das sich jedoch auch in Schweigen hüllte.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hatte jedoch zuletzt durch eine Indiskretion selbst die Neugierde geweckt. Bei einer Pressekonferenz mit seinem saudiarabischen Amtskollegen, Prinz Faisal bin Farhan bin Abdullah Al-Saud, erklärte er am Dienstag in Wien, der neue Standort des Abdullah-Zentrums werde noch Ende Juni verkündet. Der Umzug soll bis Ende des Jahres erfolgen.