Im Burgenland wird gegen Soldaten im Covid-19-Assistenzeinsatz ermittelt. Sie sollen bei der Einreisekontrolle ein Auge zugedrückt haben und Personen ohne gültige Papiere die Einreise aus Ungarn gewährt haben ‒ und das gegen Bezahlung. Das teilte das Verteidigungsministerium am Mittwochabend mit.

Der Verdacht richtete sich zunächst gegen drei Milizsoldaten, die zumindest an zwei Grenzübergängen im Nordburgenland eingesetzt waren. Seit Mittag laufen heeresinterne Untersuchungen, so das Ministerium. Auf die Spur gekommen war man den Verdächtigen durch eigene Ermittlungen der Militärpolizei. Jetzt erhebt auch das Landeskriminalamt Burgenland.

Mittlerweile werde die gesamte Assistenzkompanie einer Befragung unterzogen, sagte Ressortsprecher Oberst Michael Bauer der Kleinen Zeitung. Die Soldaten sollen im Zuge des Assistenzeinsatzes zur Unterstützung der Gesundheitsbehörden Personen die Einreise nach Österreich gewährt haben, obwohl diese über keine gültigen Dokumente verfügten. Im Gegenzug sollen sie Geld von den Fahrern erhalten haben. Es gehe dabei um die Covid-19-Einreisebestimmungen, konkretisierte Bauer.

Der Fall könnte noch größere Kreise ziehen. Derzeit dauern die Befragungen der Soldaten der Kompanie durch die Militärpolizei noch an. Es seien auch "alle notwendigen internen Maßnahmen eingeleitet" worden. In der betroffenen Assistenzkompanie dürften Soldaten aus mehreren östlichen Bundesländern eingesetzt sein.