Unbekannte Täter haben bei mehreren Einbruchsdiebstählen in Drogeriemärkten und Kinderbekleidungsboutiquen in Tirol seit März 2020 über eine Million Euro Schaden verursacht. Die Tätergruppe soll aus zumindest neun Rumänen im Alter von 21 bis 49 Jahren bestanden haben, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Fünf Hauptbeschuldigte konnten festgenommen werden.

Seit März 2020 wurde in mehrere Drogeriemärkte im Tiroler Unterland, mit dem Schwerpunkt Zillertal, eingebrochen. Dabei seien die Täter in einer "äußerst professionellen und arbeitsteiligen Art und Weise" vorgegangen und hätte eine hohe Anzahl an Artikeln gestohlen, hieß es seitens der Polizei. Das Diebesgut wurde mit mehreren Fahrzeugen abtransportiert, weshalb die Ermittler von einer größeren Anzahl an Tätern ausging.

Hochpreisige Waren ausgesucht

Im Oktober und Dezember des vergangenen Jahres folgten schließlich mehrere Einbrüche auf die gleiche Art und Weise in Kinderbekleidungsboutiquen in Seefeld (Bezirk Innsbruck-Land). Ähnlich wie bei den Drogerieeinbrüchen sei auch hier eine Vielzahl an hochpreisigen Artikeln gestohlen worden.

Die Kriminalisten konnten schließlich neun Rumänen identifizieren, die im Verdacht stehen, in unterschiedlicher Zusammensetzung für die Einbrüche nach Österreich gereist zu sein und insgesamt zehn Einbruchsdiebstähle in Tirol verübt zu haben. Fünf Hauptbeschuldigte im Alter zwischen 31 und 49 Jahren wurden in Rumänien, Luxemburg, aber auch in Österreich mittlerweile festgenommen. Sie befanden sich in Untersuchungs- bzw. Auslieferungshaft.

Auf die Schliche gekommen war man den drei Beschuldigten durch eine Polizistin, die im Dezember in ihrer Freizeit in Osttirol ein verdächtiges Fahrzeug sah und die zuständige Polizeiinspektion verständigte. Obwohl die Verdächtigen gefälschte Identitätskarten verwendeten, konnte schließlich ein bereits bestehender Europäischer Haftbefehl vollzogen und die beiden weiteren Hauptbeschuldigten festgenommen werden.