Bei den Leerungen von Schließfächern durch eine Bande in drei Banken in Wien und Niederösterreich ist am Tatort in Wien-Döbling während des Coups ein Alarm ausgelöst worden. Die Polizei traf drei Minuten später ein, konnte aber aufgrund des geschickten Vorgehens der Täter keine Einbruchsspuren feststellen. Die Diebe dürften wegen der Alarmauslösung noch rechtzeitig verschwunden sein, bestätigte die Polizei einen Bericht der "Salzburger Nachrichten" (Donnerstagausgabe).

"Man sieht auf Kamerabildern, dass sie kurz vor Eintreffen der Polizei den Tatort verlassen", sagte der niederösterreichische Polizeisprecher Heinz Holub am Mittwochnachmittag auf APA-Nachfrage. Ob der Alarm in der Filiale "still" war, war nicht bekannt, die Diebe dürften die Auslösung jedenfalls mitbekommen und das Weite gesucht haben.

Neben der Wiener Polizei wurde auch ein privater Sicherheitsdienst alarmiert. Sowohl die Beamten als auch der Security stellten keine Einbruchsspuren fest, erläuterte Holub. Die eigentliche Tat sei in dem zugänglichen Bereich nicht ersichtlich gewesen, sagte der Sprecher. Die betroffenen Schließfächer befinden sich in einem Raum, der nur mit Kundendaten erreicht werden kann, die die Bande zuvor ausgespäht hatte.

Die Polizisten und der private Wachmann waren daher bei dem Alarm von einem technischen Defekt ausgegangen. Auch die Bankmitarbeiter bemerkten die Diebstähle in den drei betroffenen Filialen in Wien, Mödling und Klosterneuburg (Bezirk Tulln) erst mit Verspätung.

Die Ermittlungen der federführenden niederösterreichischen Kriminalisten in dem Fall laufen sehr zeitintensiv weiter, betonte Holub. Aus der Bevölkerung seien nach der Veröffentlichung von Fahndungsfotos einige Hinweise eingegangen, diese waren "leider noch nicht zielführend".