Im Prozess nach einer Home Invasion bei einem oberösterreichischen Unternehmerpaar im Jahr 2013 sind am Montag im Landesgericht Ried ein Mazedonier und ein Kosovare zu Zusatzstrafen von sechs Jahren und vier Monaten bzw. fünf Jahren verurteilt worden. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

In der Nacht auf den 11. Juni 2013 drangen insgesamt drei maskierte Männer in die Villa der Seniorchefs einer Firma in Ried ein, während ein Vierter Schmiere stand. Sie holten den damals 73-Jährigen und seine 64-jährige Frau aus dem Bett, setzten dem Mann eine Pistole an den Kopf sowie ein Messer an den Hals und zwangen ihn, die Tresore zu öffnen. Dann sperrten sie die beiden ins WC und flüchteten. Bei dem Coup wurden Goldbarren, Schmuck und Bargeld im Wert von 770.000 Euro erbeutet.

Die beiden standen in der Causa bereits zum zweiten Mal vor dem Richter. 2014 waren sie freigesprochen worden. Damals konnte das Gericht nicht klären, wer welche Rolle im Tatablauf eingenommen habe und sprach die beiden im Zweifel frei. Nachdem sich ein neuer Belastungszeuge gemeldet hatte, kam es aber zu einer Wiederaufnahme.

Die Aussage des dafür verantwortlichen Zeugen brachte das Gericht zwar nicht weiter, aber diesmal ließ sich für die Richterin eindeutig klären, dass einer der Angeklagten ein unmittelbar Ausführender gewesen sei und der andere der Tippgeber, der in der Nähe wartete, um bei etwaigen Fragen oder Problemen telefonisch zu helfen. Damit kam es zu einem Schuldspruch. Die Verteidiger kündigten Nichtigkeitsbeschwerde und Strafberufung an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.