Diese Woche wird weichenstellend im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus, betonte Rudolf Anschober am Wochenende. Ergänzt wurde der wiederholte Appell des Gesundheitsministers an die Bevölkerung gestern von einer gemeinsamen Erklärung der Gesundheitsreferenten aller neun Bundesländer. Diese ersuchen darin auch um Verständnis, sollten coronabedingt in Krankenhäusern nicht dringende operative Eingriffe verschoben werden. Wien setzt ab dieser Woche auf eine neue Maßnahme, die vor allem die Hausärztinnen und Hausärzte entlasten soll.

Personen mit für die Jahreszeit typischen Erkältungs- und Grippesymptomenkönnen sich in eigens eingerichteten Arzt-Containern mittels Antigenschnelltest auf das Coronavirus testen lassen. Fällt dieser negativ aus, bekommt man an Ort und Stelle eine Behandlung durch einen anwesenden Arzt, der bei Bedarf auch Medikamente verschreibt. Im Falle eines positiven Resultats wird zur Absicherung ein Gurgeltest durchgeführt, man erhält einen Absonderungsbescheid und muss sich in Heimquarantäne begeben. Verhindern soll diese Maßnahme, dass Patienten in oft kleinen Hausarzt-Praxen eine Corona-Infektionsquelle darstellen. Das Personal für die Container stellt der Ärztefunkdienst.

Aus dem Büro des Gesundheitsstadtrats Peter Hacker wird der Kleinen Zeitung bestätigt, dass ab Mitte der Woche die ersten drei Stationen in Betrieb gehen werden. In der Lavaterstraße 5 unweit der U2-Station Aspernstraße in der Donaustadt, in der Ludwig-von-Höhnel-Gasse beim Eingang zum Laaerbergbad in Favoriten sowie am Mildeplatz in Ottakring. Pläne über weitere Standorte gibt es bereits. Bis Dezember sollen insgesamt 30 Container im ganzen Stadtgebiet verfügbar sein, damit möglichst vielen Menschen in fußläufiger Entfernung ein sicherer Arztbesuch ermöglicht werden kann.

Um die Corona-Testkapazität in Wien weiter zu erhöhen, soll Anfang Dezember auch eine dritte Teststraße in Betrieb gehen. Diese wird sich im Westen der Stadt entlang der Wiental-Achse befinden. Ob man zur neuen Teststraße nur ohne Symptome – wie beim Happel-Stadion – oder auch mit leichten Symptomen – wie auf der Donauinsel – kommen kann, ist noch Teil von Gesprächen, so ein Sprecher von Stadtrat Hacker.