Eine Corona geschuldete Odyssee macht eine Reisegruppe aus Nordrhein-Westfalen durch: Am Dienstag war im südlichen deutschen Bundesland ein Beherbergungsverbot für Reisende aus der Risikoregion beschlossen worden, nachdem der Corona-Ausbruch in der Fleischfabrik Tönnies zu rund 2000 Infektionen im Kreis Gütersloh geführt hatte.

Ihr "Plan B" führte sie nach Oberösterreich, wie die Oberösterreichischen Nachrichten berichten: Ein Hotel in der Welser Innenstadt nahm die Gruppe auf - am Mittwoch unternahmen die Deutschen dann eine Radtour ins Salzkammergut. In der Zwischenzeit wurden auch die Stadt Wels und der Hotelbetreiber aktiv: Bereits Donnerstagfrüh wurden die gestrandeten Urlauber sowie das Hotelpersonal und alle Kontaktpersonen auf Covid-19 getestet.

"Alle Tests waren negativ. Die Erleichterung ist natürlich riesengroß – bei allen Beteiligten", wird der Welser Hotelier von den Oberösterreichischen Nachrichten nach Vorliegen der insgesamt 44 Corona-Tests zitiert. "Die Menschen sind so gerührt, einige weinen vor Erleichterung. Schließlich ist das ja ihre Heimat, die zum Sperrgebiet erklärt worden ist."

Im schwer vom Ausbruch getroffenen Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalenließen sich indes weiter zahlreiche Menschen freiwillig testen. Die Ergebnisse brachten einen Hoffnungsschimmer: Von 2000 aktuellen Corona-Tests bei Menschen aus der Allgemeinbevölkerung sei nur einer positiv ausgefallen, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) im Gesundheitsausschusses des Düsseldorfer Landtags.

Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans sprach sich trotzdem für ein bundesweites Verbot von Reisen für Menschen aus Landkreisen mit hohen Corona-Infektionszahlen aus.