Starkregen in der Nacht und am Sonntag selbst hat in den niederösterreichischen Bezirken St. Pölten, Melk, Scheibbs und Tulln für etwa 320 Feuerwehreinsätze gesorgt. Es habe Wassereintritte in Keller gegeben, Bäche seien angeschwollen und teilweise über die Ufer getreten, teilte Franz Resperger vom Landeskommando mit.

Die freiwilligen Helfer rückten zu Auspump- und zu Sicherungsarbeiten aus. Verklausungen in Bächen seien gelöst, Sandsäcke aufgebracht und umgestürzte Bäume beseitigt worden, so Resperger. Dem Sprecher zufolge waren 120 Feuerwehren mit etwa 1.700 Mann aufgeboten. Die Einsätze dauerten am Sonntagnachmittag an.

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Die Zahl der Feuerwehreinsätze nach Starkregen in Niederösterreich ist bis zum frühen Sonntagabend auf 410 gestiegen. Zu den betroffenen Bezirken zählte laut Franz Resperger vom Landeskommando auch Amstetten. Ein Hotspot war dem Sprecher zufolge Wieselburg (Bezirk Scheibbs), wo Tiefgaragen unter Wasser standen.

Krisenstab eingerichtet

Im Feuerwehrhaus Scheibbs ist am frühen Sonntagabend der Bezirksführungsstab eingerichtet worden, um Kräfte des Katastrophenhilfsdienstes entsenden zu können. In dem Mostviertler Bezirk gab es Überflutungen und Hochwasser. Regional stark anhaltende Regenfälle um die Mittagszeit hatten laut Feuerwehr für dramatische Szenen im Großraum Wieselburg gesorgt.

Eine Gewitterzelle habe binnen zwei Stunden sämtliche Bäche, Zubringer der Kleinen Erlauf, Kanäle, Schächte und auch ein Rückhaltebecken sehr rasch überlaufen lassen. In der Folge seien Keller und auch teilweise Wohnungen überflutet worden, teilte die Feuerwehr auf Facebook mit. Mehrere Straßen, u.a. in einer Siedlung und die L96, wurden gesperrt. Auch zwei Tiefgaragen wurden unter Wasser gesetzt und mussten ausgepumpt werden.

Bis zum späten Nachmittag wurden mehr als 70 Einsätze verzeichnet. Im Großraum Wieselburg waren Feuerwehren mit etwa 120 Mann ausgerückt, am frühen Abend wurden 14 weitere zur Unterstützung alarmiert. Benötigt wurden Tauchpumpen, Notstrom-Aggregate und Nass-Sauger. Das Bezirkskommando Scheibbs bezeichnete zudem Oberndorf a.d. Melk und Zarnsdorf in der Gemeinde Wolfpassing als Hotspots.

Im Feuerwehrhaus Wieselburg war eine lokale Einsatzleitung eingerichtet, mit der die Stadtgemeinde und alle anderen Behörden in enger Abstimmung standen. Es wurden auch Ersatzquartiere für unbewohnbar gewordene Objekte organisiert