Das Sturmtief "Petra" forderte in Österreich jetzt ein Todesopfer: Ein Baggerfahrer ist im Mühlviertel in einen Fluss gestürzt. Er konnte nur noch tot geborgen werden.

Der Mann ist am Dienstag in Langenstein (Bezirk Perg) tödlich verunglückt, als er Verklausungen in der Gusen lösen wollte. Das bestätigte die Polizei am Nachmittag. Der 52-Jährige war 300 bis 400 Meter abgetrieben worden. Reanimationsversuche blieben erfolglos.

Der Baggerfahrer aus Perg sollte eine Straße nach dem Unwetter reinigen. Nahe der Ruine Spilberg sah er, dass der angrenzende Fluss viel Geäst mitführte und sich das Material unter einer kleinen Brücke sammelte. Er wollte die beginnende Verklausung entfernen. Dazu stieg er von seinem Bagger und ging in Richtung Wasser. Am Weg dorthin dürfte der 52-Jährige ausgerutscht sein. Er fiel in die Gusen und wurde mehrere hundert Meter abgetrieben.

Der Rettungshubschrauber Christophorus 10 kreiste knapp über der Wasseroberfläche und einem Sanitäter gelang es, den Mann herauszuziehen. Der Mühlviertler wurde ans Ufer gebracht, Reanimationsversuche blieben aber ohne Erfolg.

Drei Frauen gerettet

Drei Frauen haben am Dienstag in einer Energetikerpraxis im Bezirk Ried im Innkreis eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten. Wegen des Sturms und des niedrigen Luftdrucks dürften die Rauchgase eines Kachelofens nicht ausreichend abgezogen sein, berichtete die Polizei unter Berufung auf einen Sachverständigen der Brandverhütungsstelle.

Als eine 50-Jährige am Vormittag im Wartezimmer der Praxis Platz nahm, hörte sie Schreie und Klopfen aus dem Behandlungsraum. Dort fand sie die 65-jährige Energetikerin bewusstlos am Boden, eine Patientin hatte ebenfalls bereits Beschwerden. Als die Rettung eintraf, schlug der CO-Warner an. Alle drei Frauen wurden mit Kohlenmonoxidvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.

Extreme Sturmböen

Mit Böen von mehr als 150 km/h ist das "Sturmtief Petra" in den vergangenen 24 Stunden über den Semmering (1.500 Meter Seehöhe) in Niederösterreich gefegt. Das berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Dienstag. Auf dem zweiten Platz bei den Windspitzen landete der Buchberg mit 145,4 km/h (NÖ, 460 Meter).

Mit 140,4 km/h brauste der Wind auf dem Feuerkogel in Oberösterreich auf einer Seehöhe von 1.618 Metern. In Tirol wurden Windgeschwindigkeiten von fast 129 km/h auf dem Galzig (2.079 Meter) registriert. In der Wiener Innenstadt wehte der Wind mit immerhin noch knapp über 110 km/h.

Der ARBÖ warnte angesichts der derzeitigen Wetterverhältnisse die Autolenker speziell vor dem Seitenwind beim Fahren bei Sturmböen - dieser könne vor allem für Lenker größerer bzw. höherer Fahrzeuge sehr gefährlich werden, hieß es. Besondere Vorsicht gelte bei Überholmanövern, auf Brücken, bei Tunnelausfahrten und Waldschneisen. Wetterwarnungen der ZAMG aufgrund des Windes gelten am Dienstag noch für sämtliche Bundesländer.

Das Sturmtief "Petra" hat am Dienstag auch in Wien seine Spuren hinterlassen. Sowohl der Tiergarten Schönbrunn als auch der Schlosspark wurden in den Morgenstunden gesperrt. Zudem riegelten die Bundesgärten auch den Augarten, den Burggarten, den Volksgarten und das Grünareal im Schloss Belvedere ab, sagte ein Sprecher auf APA-Anfrage.

Die Sperre bleibe aufrecht, bis die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Entwarnung gebe. Dann fänden Begehungen in den betroffenen Arealen statt, im Zuge derer der Baumbestand kontrolliert werde. Ist alles okay, werden die Erholungsflächen wieder zugänglich gemacht. "Wir hoffen, dass wir das in den Nachmittagsstunden hinbringen werden", sagte der Sprecher.

Obwohl auch der Schlosspark in Schönbrunn betroffen ist, bleibt das Schloss selbst zugänglich, wie eine Sprecherin betonte. Die imperiale Sehenswürdigkeit kann also nach wie vor besucht werden.

Etwas anders als bei den vom Bund verwalteten Parks sieht die Situation bei den städtischen Parkanlagen aus. Diese könne man nicht abschließen, da sie in der Regel nicht eingezäunt und damit nicht versperrbar seien, sagte ein Sprecher des Stadtgartenamts der APA. Allerdings befänden sich das ganze Jahr über Hinweistafeln vor den Eingängen, die vor Betreten bei Sturm warnen würden.

Er empfahl den Wienern aber generell, sich derzeit nicht in der Nähe von Bäumen aufzuhalten. Das gelte etwa auch für den Prater oder Alleen. Gleichzeitig betonte der Sprecher, dass die städtischen Bäume stets intensiv gepflegt und insofern auch höheren Sturmböen trotzen würden. Nicht zuletzt aus den Erfahrungen vergangener Stürme geht das Stadtgartenamt auch diesmal von so gut wie keinen Schäden aus.

Neben dem Schlosspark Schönbrunn und großen Parks wie Volks-, Burg- oder Augarten ist am Dienstag auch der Lainzer Tiergarten im Westen der Stadt infolge des Sturms gesperrt worden. Das berichtete Wiens Forstdirektor Andreas Januskovecz der APA. Die Schließung werde auch am morgigen Mittwoch noch aufrechterhalten, da es für diesen Tag ebenso Sturmwarnungen für den Raum Wien g

Umgestürzte Bäume sorgen in Wien für Verkehrsbehinderungen

Der Sturm hat seit Dienstagfrüh in Wien für zahlreiche Feuerwehreinsätze und einige Verkehrsbehinderungen gesorgt. An der Westeinfahrt bildete sich auf der Hadikgasse wegen einer Sperre aufgrund eines umgestürzten Baumes gegen 10.00 Uhr ein Stau, der laut ÖAMTC am Vormittag bis zur U4-Station Meidling reichte. Da eine Oberleitung beschädigt wurde, gab es auch Einschränkungen beim Öffi-Verkehr.

Rund 50 laufende Einsätze gibt es seit den Morgenstunden, berichtete Feuerwehrsprecher Gerald Schimpf auf Nachfrage der APA. Vor allem das Zentrum und der Westen der Stadt seien betroffen. Die Einsatzkräfte wurden wegen "typischer Sturmschäden" - umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste, Baugerüste, die gesichert werden müssen, lose Dachziegeln und Ähnlichem - gerufen. "Wir sind in erhöhter Einsatzbereitschaft", sagte Schimpf. Derzeit seien rund 350 Feuerwehrleute im Einsatz.

Ein umgestürzter Baum auf der Fahrbahn der Hadikgasse bei der Wiener Westausfahrt in Penzing verursachte Verkehrsbehinderungen, von denen auch die Straßenbahnlinien 10, 52 und 60 betroffen waren. "Der umgestürzte Baum liegt auf der Fahrleitung", hieß es von den Wiener Linien. Wie lange die Behinderungen dauern, sei vorerst unklar. In Döbling verursachte ein umgestürzter Baum auf der Heiligenstädter Straße (B14) im Bereich Kahlenbergerdorf einen Rückstau von rund einem Kilometer, teilte der ÖAMTC mit.

Sturm auch in der Steiermark

In Graz wurde aufgrund der Sturmböen mit bis zu 80 km/h am Dienstagmorgen der Betrieb der Schöcklseilbahn eingestellt. Mehr dazu hier. Sturm, Schnee und sogar Gewitter gibt es auch in der Steiermark, vor allem in der Obersteiermark. Mehr Infos hier!

Am Montag forderte der Sturm auch ein Todenopfer in der Steiermark. Eine Windböe hatte einen Baum erfasst, dieser stürzte auf Schlägerungsunternehmer (47).  Mehr Infos hier!

Maximale Windböen in Österreich
Maximale Windböen in Österreich © Ubimet
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Sturm fegte mit 136 km/h über den Dobratsch

Tief „Petra“ bringt Kärnten und Osttirol stürmischen Böen und vorübergehende Abkühlung. Liftbetrieb in mehreren Skigebieten eingestellt. Einige 100 Haushalte kurzfristig ohne Strom. Mehr Infos zur Lage in Kärnten!

11.000 Haushalte in OÖ ohne Strom

Rund 11.000 Kunden der Netz Oberösterreich GmbH, Tochterunternehmen der Energie AG, sind Dienstagvormittag wegen des Sturms in Oberösterreich ohne Strom gewesen. Besonders betroffen waren Haushalte und Betriebe im Bezirk Schärding, teilte Unternehmenssprecher Wolfgang Denk mit. Mit Spitzen von 110 km/h fegte der Sturm ab 6.30 Uhr über das Bundesland. Die Feuerwehr rückte zu 476 Einsätzen aus.

Aus Deutschland war der Sturm in der Früh ins Innviertel hereingezogen und breitete sich dann auf fast alle Bezirke in Oberösterreich aus. Nur der Süden des Bundeslandes sei bis zum Vormittag weitgehend verschont geblieben, teilte das Landesfeuerwehrkommando mit. 138 Wehren mit rund 2.000 Einsatzkräften wurden innerhalb von drei Stunden zu den 476 Einsätzen gerufen. In erster Linie waren Bäume auf Straßen, Stromleitungen, Häuser und vereinzelt auf Autos gestürzt. Verletzt wurde jedoch niemand. Ab dem späteren Vormittag bemerkte die Feuerwehr eine erste Entspannung der Situation. Der Sturm begann, Richtung Osten abzuziehen.

Nachdem es seit Montag in Oberösterreich teilweise auch extrem regnet, wurden wegen Hochwassers auch Straßen gesperrt. Zwei Autofahrer ignorierten bei Kematen am Innbach (Bezirk Grieskirchen) jedoch ein solche Sperre und blieben prompt in den Wassermassen stecken. Zum ersten Mal rückte daher am Montag um 13.00 Uhr die Feuerwehr aus, um Fahrzeug und Lenker aus dem Wasser zu retten. Um 16.00 Uhr wurde sie neuerlich dorthin gerufen.

1.500 Haushalte in Salzburg seit der Früh ohne Strom

Die Sturmfront hat am Dienstag in den frühen Morgenstunden das Bundesland Salzburg erreicht und vor allem im Flachgau Bäume entwurzelt oder geknickt. Im Flachgau und Tennengau kam es zu Stromausfällen, betroffen waren rund 1.500 Haushalte. Die Feuerwehr rückte bis kurz vor 10.00 Uhr zu insgesamt 65 Einsätzen aus, sagte ein Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos zur APA.

Die stärksten Sturmböen dürften eine Geschwindigkeit von 100 bis 110 km/h erreicht haben, die höchste gemessene Windgeschwindigkeit in den Niederungen gab es in Mattsee (Flachgau) mit 90 km/h, am Salzburger Flughafen waren es 85 Stundenkilometer, sagte Bernhard Niedermoser von der ZAMG Salzburg. Noch höher waren die Windspitzen auf den Bergen: Auf dem Kolomansberg bei Thalgau wurden 115 km/h gemessen, auf dem Feuerkogel im benachbarten Oberösterreich 140 km/h.

Die meisten Schäden verzeichnete die Feuerwehr im Flachgau, und hier vor allem im Bereich Lamprechtshausen und Seekirchen, so der Feuerwehrsprecher. Insgesamt rückten 25 verschiedene Feuerwehren zu 65 Einsätzen aus, hauptsächlich, um umgestürzte Bäume zu entfernen. Rund 335 Feuerwehrleute halfen bei den Arbeiten. In Wals fiel ein Baum auf ein Auto, verletzt wurde dabei nach ersten Angaben niemand. Umgestürzte Bäume kappten auch Stromleitungen, sodass seit den Morgenstunden rund 1.500 Haushalte ohne Strom waren. Betroffen waren die Gemeinden Hallwang, Hof, Faistenau und St. Gilgen sowie St. Jakob am Thurn und das Wiestal. Die Techniker der Salzburg Netz GmbH arbeiteten an der Behebung der Störungen.

Laut Niedermoser ist der stärkste Sturm bereits durchgezogen. Tagsüber bleibe es aber windig, mit Spitzen von 60 bis 70 km/h. Nun ströme polare Kaltluft mit schauerartigen Schneefällen ein. Inneralpin sei bis am Abend auch in Tallagen mit zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee zu rechnen, in der Nacht dürfte es auch in der Stadt Salzburg weiß werden, wobei hier der Schnee aber kaum liegen bleiben werde.

Asfinag warnt vor Neuschneefällen auf A10

Der Autobahnbetreiber Asfinag hat am Dienstag eine Wetterwarnung für die Tauernautobahn (A10) in Salzburg ausgegeben. Ab der kommenden Nacht sollen bis in den Mittwoch hinein rund 50 Zentimeter Neuschnee fallen. In der Vergangenheit sorgten ähnliche Bedingungen auf der Scheitelstrecke zwischen Eben (Pongau) und Rennweg (Kärnten) immer wieder für Sperren und Verzögerungen durch hängengebliebene Lkw.

Der Autobahnbetreiber empfahl Lkw-Lenkern, am Dienstag und Mittwoch die A10 zu umfahren und auf die Pyhrnautobahn (A9) auszuweichen. Dort sind zwar ebenfalls Schneefälle vorhergesagt, diese sollten aber deutlich schwächer als in Salzburg ausfallen.

Einsätze im Westen Österreich

Im Westen Österreichs kam es bereits zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen. In einigen Skigebieten Tirols wurde vorübergehend der Betrieb der Skilifte eingestellt, etwa am Arlberg, in Ischgl und Kappl. Der Lawinenwarndienst des Landes gab für heute die Lawinenwarnstufe drei, also erhebliche Lawinengefahr aus.

Starke Niederschläge und orkanartiger Wind haben in Tirol am Montagabend und Dienstag zu einigen Straßensperren geführt. Zum Teil gingen Erdrutsche auf Verkehrswege ab.

Nachdem am Montag die Spisser Straße (L 348) wegen Lawinengefahr gesperrt wurde, soll diese im Laufe des Tages wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Straße wird nun von der Straßenmeisterei geräumt, eventuelle Schäden werden beseitigt. Auch die Tiroler Straße (B 171) zwischen dem Kreisverkehr Pians und Strengen wurde am Dienstag wegen Murengefahr gesperrt. "Die Abflüsse eines Damms oberhalb der Straße waren durch den Abgang feinen Materials aus einem Hang verstopft", sagte Landesgeologe Werner Thöny nach einem Lokalaugenschein.

Immer noch gesperrt ist auch die Gemeindestraße auf den Hattinger Berg. Sie musste bereits am Montag wegen einer Hangexplosion geschlossen werden - das Wasser hatte einen Hang unterspült. Bis Dienstagabend soll die Straße wieder befahrbar sein. Montagabend waren kurzzeitig 75 Personen eingeschlossen, eine Notverbindung über einen Forstweg wurde eingerichtet.

Unterdessen sorgte der Sturm in Tirol auch für weitere Schäden, etwa an Wohnhäusern. In Aschau bei Kirchberg (Bezirk Kitzbühel) wurde Dienstagfrüh ein Teil des Hausdaches eines Bergbauernhofes abgedeckt. Dadurch wurde auch ein parkendes Auto beschädigt, es gab keine Verletzten.

In Südtirol sorgte Starkwind zur Erhöhung des Zivilschutzstatus. Es gilt der Status "Aufmerksamkeit" bzw. "Alfa". Am Dienstag und Mittwoch kann der Wind Orkanstärke erreichen, im Tal sind Windstärken zwischen 70 und 90 Stundenkilometern möglich, hieß es vom Land Südtirol.

Die Lage in Vorarlberg

Das Sturmtief "Petra" ist am Dienstag in den frühen Morgenstunden mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h über Vorarlberg hinweggefegt. Die Feuerwehr rückte ab 3.00 Uhr zu bisher 29 Einsätzen aus, größere Schäden blieben aber aus. Verletzt wurde niemand. In den Bergen herrschte erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei, am Nachmittag wurde allerdings Stufe vier ("große Gefahr") erwartet.

Nach ausgiebigen Niederschlägen in der Nacht - am Arlberg bis ins Kleinwalsertal gab es bis zu 50 Zentimeter Neuschnee - herrschte am Vormittag noch überwiegend erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei auf der fünfteiligen Skala. Mit den prognostizierten weiteren Schneefällen werde die Lawinengefahr am Nachmittag oberhalb von 1.800 Metern aber Stufe vier erreichen, so der Lawinenwarndienst. Experte Andreas Pecl mahnte zu äußerster Vorsicht: Da bereits durch geringe Zusatzbelastung eine Lawinenauslösung möglich war, erforderten Aktivitäten abseits gesicherter Pisten große Erfahrung in der Lawinenbeurteilung.

Feuerwehreinsätze in Niederösterreich

In Niederösterreich hat es am Dienstag vorerst etwa 200 sturmbedingte Feuerwehreinsätze gegeben. 850 Mann waren ausgerückt, teilte Franz Resperger vom Landeskommando am späten Vormittag mit. Hotspots waren die Bezirke Baden, Mödling, Korneuburg und St. Pölten. Im Westen des Bundeslandes hatte sich die Lage wieder beruhigt.

Auf der Südautobahn (A2) zwischen Leobersdorf (Bezirk Baden) und Wöllersdorf (Bezirk Wiener Neustadt) in Fahrtrichtung Graz dürfte laut dem Sprecher ein Lkw mit Anhänger von einer Sturmböe erfasst worden sein. Das Zugfahrzeug kam jedenfalls von der A2 ab. Der Anhänger stand quer und blockierte zwei Fahrstreifen. Verletzt wurde niemand.

In Ebreichsdorf (Bezirk Baden) wurde Resperger zufolge das Dach einer Wohnhausanlage teilweise abgetragen. Ein ähnliches Szenario gab es in Mitterndorf a.d. Fischa, ebenfalls im Bezirk Baden. Dort drohte ein Blechdach auf Bahngleise zu stürzen.

Größere Schäden gab es laut dem Sprecher bis zum späten Vormittag nicht. Auch Verletzte waren nicht zu beklagen.

Bedingt durch das Sturmtief "Petra" ist es in Niederösterreich am Dienstag zu zahlreichen Stromausfällen gekommen. Am frühen Nachmittag waren knapp unter 1.000 Haushalte betroffen - "Tendenz stark fallend", wie EVN-Sprecher Stefan Zach der APA mitteilte. In der Früh war ein massiver Ausfall verzeichnet worden, 25.000 Haushalte waren zumindest kurzfristig ohne Elektrizität.

Während die Schwerpunkte zunächst im Wald- und Weinviertel lagen, war am Nachmittag der Süden des Bundeslandes hauptbetroffen. Etwa 200 Monteure von Netz Niederösterreich standen im Einsatz.

Behinderungen gab es am Vormittag auf der Mariazellerbahn. Laut NÖVOG-Sprecherin Katharina Heider-Fischer waren Bäume wegen des Sturms umgeknickt und in die Oberleitung gestürzt. Mehrere Züge auf der Verbindung St. Pölten - Mariazell wurden im Schienenersatzverkehr geführt. Ab dem frühen Nachmittag war wieder Normalbetrieb vorgesehen.

Tipps für Autofahrer

Der Leiter des ARBÖ Informationsdienstes warnt die Autofahrer und gibt fünf wichtige Tipps für das Autofahren bei massiven Sturmböen, so wie sie für Dienstagvormittag prognostiziert worden sind.

1. Das Lenkrad muss mit beiden Händen festgehalten werden.

2. Bei Überholmanöver mit noch größerem Luftwiderstand rechnen.

3. Reduzieren Sie die Geschwindigkeit.

4. Rechnen Sie mit starkem Wind auf Brücken, Tunnelausfahrten und bei Waldschneisen.

5. Vermeiden Sie sofern möglich die Autofahrt bei extremen Wettersituationen.

"Da sich teilweise Schnee, Eis und Regen noch mit dem Sturm kombiniert, ist mit einem unfallreichen Dienstagvormittag zu rechnen. Zu Autounfällen kommen auch diverse Behinderungen durch beispielsweise umgestürzter Bäume und anderen Straßenblockaden, sowie umherfliegender Gegenstände hinzu“, warnt Fraberger abschließend.

Sturmtief "Petra" fegt mit über 170 km/h über die Schweiz hinweg

Der Orkan "Petra" ist in der Nacht auf Dienstag mit Windspitzen von über 170 Kilometern pro Stunde über die Schweiz hinweggefegt. Größere Behinderungen im Bahn- und Straßenverkehr und Sturmschäden wurden vorerst nicht bekannt.

Die stärksten Windböen wurden mit je 171 km/h auf den Bergen Napf und Bantiger gemessen, wie SRF Meteo mitteilte. Aber auch im Flachland wurden Windspitzen von weit über 100 km/h gemessen. In Thun und Affoltern bei Zürich erreichten die Windböen Geschwindigkeiten von 129 km/h. Auch in Luzern wurden 122 km/h gemessen.

Die Einsatzzentrale der Kantonspolizei Bern sagte am frühen Dienstagmorgen, dass in der Stadt Bern sowie im Kanton vereinzelt Bäume und Äste auf Straßen gefallen seien. Die Feuerwehren waren daran, die Fahrbahnen wieder freizuräumen. Auch andere Teile der Schweiz waren von starken Winden betroffen.

Der Bahnverkehr in den Großräumen Zentralschweiz und der Ostschweiz war nur eingeschränkt möglich. Es musste mit Verspätungen und Zugausfällen gerechnet werden. Die Kaltfront war gemäß den Meteorologen sehr schnell unterwegs. Um drei Uhr früh zog sie über Basel und war zwei Stunden später bereits an den Alpen angekommen. Dahinter sei der Luftdruck schnell angestiegen. Unmittelbar vor dem Durchzug der Kaltfront wurden extrem milde Temperaturen gemessen. In Evionnaz im Wallis war es beispielsweise um 02.40 Uhr 19,3 Grad warm. An einigen Stationen seien sogar neue Februarrekorde aufgestellt worden.