Mehr als 30.000 Wintersportlerverletzen sich jährlich beim Skifahren und Snowboarden so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Zu hohe Geschwindigkeiten und nicht ausreichende körperliche Fitness sind die Hauptgründe für Unfälle. Wer seine Skitage entspannt genießen möchte, sollte sich im Vorfeld gut vorbereiten. Rücksichtnahme, passende Ausrüstung und die richtige Risikoeinschätzung können Unfälle verhindern.

Auf Österreichs Pisten verletzen sich jedes Jahr rund 30.000 Skifahrer und Snowboarder (2018: 30.900/2015: 28.000). Statt zu sinken, steigt die Zahl der Unfälle. Knapp 6 von 10 Verletzungen sind Knochenbrüche, gefolgt von Sehnen- und Muskelverletzungen sowie Prellungen. Zu den häufigsten Unfallursachen zählen zu hohe Geschwindigkeiten und geringe körperliche Fitness. “Um Verletzungen vorzubeugen, ist die Ausrüstung sehr wichtig - das allein aber ist zu wenig. Die Kenntnis der FIS-Verhaltensregeln und ein gutes Warm-up vor der ersten Abfahrt gehören unbedingt dazu“, so Kurt Svoboda, Präsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO.

Schlechte Sicht

„Oft ist die Sicht beim Skifahren durch Schneekristalle, Fahrtwind oder Reflexionen der Sonne getrübt. Auf der Piste ist die Skibrille daher ein wichtiger Begleiter, diese sollte aber an die Wetterbedingungen angepasst werden“, empfehlen Unfallexperten der AUVA. Ausschlaggebend ist die farbliche Tönung der Brille: Gelbe oder orange Brillengläser sind vor allem bei Nebel ratsam, diese lassen die Umgebung kontrastreicher erscheinen. Bei Sonnenschein ist hingegen von solchen Brillen abzuraten, da die Blendungsgefahr steigt.

Skidiebstahl: Leichter Anstieg der Anzeigen

„Die körperliche Unversehrtheit steht im Vordergrund. Darüber hinaus sollte aber auch auf das eigene paar Lieblingsski geachtet werden“, so KFV-Direktor Othmar Thann. Rund 4.300 Anzeigen von Skidiebstahl meldet das Bundeskriminalamt im Jahr 2018. Untersuchungen des KFV zeigen, dass lediglich zwischen 1 und 3 Prozent der Skifahrer ihre Skier abgesichert abstellen. Die von Skifahrern beliebteste Sicherungsvariante ist dabei das voneinander getrennte Abstellen der Skier.

Wer sich mit dem Auto in das Urlaubsskigebiet aufmacht, ist gut beraten, auf die eigene Ladungssicherheit zu achten. „Die Sicherung der Sportgeräte wird häufig zur Nebensache – mit fatalen Folgen bei einem Unfall“, so Thann.

Tipps für ein sicheres Skivergnügen


  • Ausdauer, Kraft und Gleichgewicht sind die Basis für ein
    gelungenes Skivergnügen. Diese Fähigkeiten sollten bereits vor der
    Skisaison trainiert werden.

  • Wenn Sie Anfänger sind, sich unsicher fühlen oder einfach nur
    Ihre Fahrtechnik auffrischen wollen: Besuchen Sie einen Skikurs oder
    nehmen Sie Einzelstunden!

  • Besondere Vorsicht bei eisigen Verhältnissen: die Sturzgefahr ist
    erhöht und der harte Aufprall führt häufiger zu schwereren
    Verletzungen.

  • Runter vom Gas – besonders, wenn andere Skifahrer auf der Piste
    unterwegs sind.


Das richtige Material:

  • Ein Helm sollte selbstverständlich sein. Für Kinder gilt in
    den meisten Bundesländern bis zum vollendeten 15. Lebensjahr die
    Helmpflicht.

  • Jährliches Skiservice und Bindungsüberprüfung.

  • Beim Verleih sollte ein Ski gewählt werden, der zum eigenen
    Können passt: für viele Skifahrer ist ein Race Carver nicht die beste
    Wahl.

  • Im Notfall den Alpin-Notruf 140 oder die Euro-Notrufnummer 112
    wählen. Unfallgeschehen und -ort möglichst genau schildern. Ruhe
    bewahren, den Anweisungen folgen und am Unfallort warten, bis Hilfe eintrifft.

  • Wenn Sie keinen Empfang haben und der Notruf nicht
    verbunden wurde: Handy aus- und wieder einschalten. Statt dem
    PIN-Code die Nummer 112 eingeben. Das Mobiltelefon sucht automatisch
    das Mobilfunknetz mit dem besten Empfang und stellt die Verbindung
    zur nächsten Sicherheitszentrale her.

  • Beachten Sie unbedingt aktuelle Wetter- und Lawinenwarnungen!

  • Bleiben Sie im gesicherten Skiraum. Alles, was nicht als Skipiste
    oder Skiroute gewidmet ist, ist freier Skiraum. Er ist weder markiert
    noch präpariert, nicht kontrolliert und birgt Risiken.