Ein bereits Anfang Oktober am Grenzübergang Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) gefasstes Einbrecherquartett ist, wie Ermittlungen ergaben, vor der Festnahme auch in anderen europäischen Staaten aktiv gewesen. Die Bande soll laut Landespolizeidirektion Burgenland auch Wohnhauseinbrüche in den Niederlanden und in Deutschland verübt haben. Ihren Ausgang hatte die Tour in Frankreich genommen.

Dort hatten die Vier im August in Paris ein Auto gemietet und waren nach Amsterdam gereist. Von da aus sollen sie in den Niederlanden und in Deutschland Wohnungseinbrüche verübt haben. Dann verschlug es das Quartett nach Österreich, wo es am 29. September in Wien, Niederösterreich und im Burgenland insgesamt siebenmal zugeschlagen haben soll. Im Burgenland wählte die Bande Wohnhäuser in Weiden am See, Neudorf bei Parndorf und Gattendorf (alle Bezirk Neusiedl am See) als Ziel.

Die Täter hebelten nach Polizeiangaben Fenster oder Terrassentüren auf und durchsuchten stets die ganze Wohnung nach Geld und Schmuck. Dabei verursachten sie ein regelrechtes Chaos: Kleidung und was sie sonst noch beim Durchwühlen von Kästen und Laden nicht brauchen konnten, landete auf dem Boden.

Hoher Sachschaden

Bei den Einbrüchen entstand ein Schaden im mittleren fünfstelligen Bereich, berichtete die Landespolizeidirektion Burgenland. Doch das Quartett trieb es zu bunt: Fotos, die Diebesgut zeigten und ein Handyvideo, das die mutmaßlichen Einbrecher beim Aufbrechen eines Standtresors aufgenommen hatten, lieferten später den Ermittlern wertvolle Hinweise.

Der Polizei gingen die vier Chilenen im Alter von 17, 19, 20 und 22 Jahren nach einem Abstecher nach Bratislava ins Netz, den sie am 1. Oktober unternommen hatten. Auf der Rückfahrt mit dem in Frankreich zugelassenen Wagen gerieten sie in Kittsee in eine Polizeikontrolle und machten sich durch ihre Angaben verdächtig.

Obwohl sich die Männer vorgeblich nicht an die Adresse erinnern konnten, fanden Kriminalisten bald das Wiener Hotel, wo die Bande logiert hatte. Dort stießen sie auch auf Goldschmuck, teure Handtaschen, eine größere Geldsumme sowie die Reisepässe. Die Vier, die international bereits zur Fahndung ausgeschrieben waren, wurden in U-Haft genommen.