Die Zahl der Kälbertransporte von Vorarlberg in EU-Länder ist seit dem Frühjahr 2019 um 22 Prozent reduziert worden. Das gab der zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP) am Freitagnachmittag bekannt. Seit Frühjahr erarbeitete eine "Task Force Tiertransporte" Maßnahmen zur Verringerung von Kälbertransporten. Verschiedene der Maßnahmen würden schon seit Monaten umgesetzt, sagte Gantner.

Die "Task Force Tiertransporte" hat die rechtlichen Möglichkeiten überprüft, wie Tiertransporte aus Vorarlberg weiter reduziert und unbedingt erforderliche Transporte unter vollständiger Einhaltung der Tiertransportvorschriften durchgeführt werden können. Außerdem gab sie Empfehlungen für Alternativen zum Transport - etwa durch regionale Vermarktung von Zucht- und Nutztieren - ab.

Wertvolle Arbeit des VGT

"Das Land Vorarlberg bzw. die Vorarlberger Veterinärbehörden halten sich in Verantwortung für das MitgeschöpfTier an die geltenden Gesetze und Erlässe", betonte Gantner. Kälber-, Zuchttier-und Schlachttiertransporte von Vorarlberg in Drittländer würden nicht mehr abgefertigt, Transporte innerhalb der EU nur noch, wenn der endgültige Bestimmungsort bekannt sei. Auch die Alternativmaßnahmen würden aktiv betrieben, sagte Gantner und strich Programme und Kampagnen wie etwa "Vorarlberg am Teller" hervor.

Bedauert wurde von Gantner, dass der "Verein gegen Tierfabriken" (VGT) zwar in der "Task Force" mitgearbeitet hat, am Ende aber ausgestiegen ist. Dieser Schritt erfolgte, weil laut Einschätzung des VGT das Ziel verfehlt wurde, rechtliche Möglichkeiten zur Reduzierung der Tiertransporte zu finden. Der VGT hatte ursprünglich mit entsprechenden Dokumentationen auf das Problem der Tiertransporte aufmerksam gemacht, woraufhin eine Welle der Empörung durch Vorarlberg geschwappt war.

Der VGT nimmt in einer Aussendung Stellung zu den Ausführungen Gantners. Es werde bewusst beschönigt, heißt es darin. Es wurde weder der Arbeitsauftrag erfüllt, noch das Problem an sich erkannt, heißt es weiter.

Tobias Giesinger vom VGT Vorarlberg: "Die Task Force stellte sich als Task "Farce" heraus. Wir vom VGT geben uns nicht als Feigenblatt her um die, zurecht besorgte Bevölkerung ruhig zu stellen und die Transporte im Hintergrund weiterzuführen. Die Art und Weise, wie die Bevölkerung hier hinters Licht geführt werden soll, anstatt nach echten Lösungen zu suchen, ist alarmierend."