Im Fall einer 13-Jährigen, die im Waldviertel gestorben sein soll, weil ihr die Eltern aus religiösen Gründen eine medizinische Behandlung verweigert haben sollen, haben sich die Freikirchen in Österreich (FKÖ) am Dienstag von den Beschuldigten distanziert. Die beiden seien - entgegen Medienberichten - weder Mitglieder noch Nahestehende der kirchlichen Gemeinde, wurde in einer Aussendung betont.

"Seriöse medizinische Behandlungen zu verweigern, lehnen wir ab, umso mehr, wenn dies zu Unterlassungen von Hilfeleistungen bei Kindern und Jugendlichen führt. Jede religiöse Begründung einer solchen Haltung weisen wir aus christlicher Sicht vehement zurück", wurde seitens der FKÖ betont.

Welcher Gruppierung die Eltern angehören, "ist für uns nicht erkennbar", hieß es in der Aussendung. Auch von offizieller Seite gab es dazu bisher keine Angaben.

Mordanklage

Die Staatsanwaltschaft Krems hat gegen den Vater und die Mutter der 13-Jährigen - zwei deutsche Staatsbürger - Anklage wegen Mordes sowie wegen Quälens und Vernachlässigens einer unmündigen Person eingebracht. Rudolf Mayer, der die Beschuldigten gemeinsam mit Zaid Rauf vertritt, kündigte im Gespräch mit der APA an, auf einen Einspruch gegen die Anklageschrift zu verzichten. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.

Das Kind starb am 17. September. Grund für den Tod war laut Obduktion eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung. Die Krankheit des Mädchens sei bei entsprechender Behandlung jedenfalls "beherrschbar gewesen", hieß es seitens der Staatsanwaltschaft. Festgenommen wurden die Beschuldigten Ende September, sie sitzen aktuell in Untersuchungshaft.