Joachim Angerer, Alt-Abt des niederösterreichischen Prämonstratenserstifts Geras, ist am Sonntag im Alter von 85 Jahren in Baden bei Wien gestorben, berichtete "Kathpress" am Montag. Er stand dem Kloster an der Grenze zu Tschechien von 1986 bis 2004 vor. Zuvor war er ab 1979 Prior.

Am 15. Jänner 1986 wurde Angerer zum 56. Abt gewählt. Hier verantwortete er etwa die Gesamtrenovierung, ebenso wie die Sanierung des dazugehörigen Klosters Pernegg und dessen Ausbau zum Fasten- und Seminarzentrum. Kritik aufgrund von Überschuldung führten - angeordnet durch den Heiligen Stuhl - zur Überprüfung der Renovierungsarbeiten.

Kritik an Krenn

In Angerers Zuständigkeit fielen als Abt ebenso Klosterneugründungen im deutschen Fitzlar oder im brasilianischen Itinga. Seine oft auch mediale Kritik am damaligen St. Pöltner Diözesanbischof Kurt Krenn und die eigene Vorliebe für Motorräder machten den Abt im weißen Habit einer breiten Öffentlichkeit bekannt.

Mit Erreichen des 70. Lebensjahres legte Angerer 2004 seine Funktionen als Stifts-Abt, "Provisor", Wirtschaftsverantwortlicher und Geschäftsführer des "Kunst- und Bildungszentrums Stift Geras" sowie der dem Stift gehörenden "Stadt Geras Fremdenverkehrsförderungs- und Betriebsgesellschaft" nieder. Bis zuletzt wohnte er im Künstlerheim in Baden bei Wien.