In der Stadt Salzburg ist in der Nacht auf Sonntag eine Massenschlägerei auf der Fortgehmeile Rudolfskai eskaliert. Ein Türsteher hatte gegen 1.30 Uhr die Polizei über die Rauferei informiert. Aufgrund der aggressiven Stimmung an Ort und Stelle forderten die Beamten Unterstützung an. Bereits kurz darauf sollen Nachschwärmer damit begonnen haben, die Polizisten mit Gegenständen zu bewerfen.

Hohe Agression

"Die Kolleginnen und Kollegen waren von Beginn an mit Widerstand und hoher Aggression konfrontiert", sagte Polizeisprecher Hans Wolfgruber zur APA. Auch der zweimalige Einsatz von Pfefferspray habe die Situation vorerst nicht beruhigen können. Die Beamten zogen sich darum kurzzeitig zurück, um Schutzausrüstung und Schilde zu besorgen und weitere Verstärkung - darunter vom Einsatzkommando Cobra - anzufordern.

Wie Wolfgruber betonte, hätten die Polizisten versucht, die Lage zu beruhigen und die Sache ruhig und besonnen zu klären. Allerdings seien weiter Flaschen und Gegenstände durch die Luft geflogen. Einzelne vom "ORF Salzburg" am Einsatzort befragte Lokalgäste beklagten allerdings, dass die Polizei die Lage falsch eingeschätzt habe und überreagierte.

Platzverbot

Nachdem der Rudolfskai für den Verkehr gesperrt wurde, sprach die Polizei gegen 3.00 Uhr ein Platzverbot aus und setzte es in der Folge sukzessive durch. "Die geworfenen Gegenstände stellen ja nicht nur eine Gefahr für die Kolleginnen und Kollegen, sondern auch für andere Lokalgäste und Schaulustige dar", betonte Wolfgruber. Die meisten Nachschwärmer verließen darauf von selbst den Ort.

Insgesamt standen an die 50 Polizeikräfte im Einsatz. Ein Beamter wurde durch eine Flasche am Arm verletzt und im Unfallkrankenhaus Salzburg behandelt. Fünf Personen - vier Österreicher im Alter von 16, 17, 19 und 23 Jahren, sowie ein 15-jähriger Serbe - wurden wegen ihres aggressiven Verhaltens vorläufig festgenommen. Sie wurden wieder auf freien Fuß gesetzt, nachdem sie sich beruhigt hatten.

Die weiteren Ermittlungen - insbesondere dazu, wer Gegenstände geworfen hat - laufen. Wie Wolfgruber erklärte, werden dazu auch zahlreiche Videos aus Überwachungskameras und Body-Cams von Polizisten ausgewertet. Gegen 4.00 Uhr war die Partymeile schließlich geräumt.