Gefunden wurden sie von einem 30-Jährigen aus der Gegend, der mit einem Metalldetektor auf die Suche nach Kriegswaffen aus dem Ersten Weltkrieg geht. Unweit der Dolomiten-Spitze Col di Lana in der norditalienischen Provinz Belluno entdeckte ein Tourist außerdem einen Schädel und eine Erkennungsplakette. Diese sei zwar unleserlich, sei jedoch auf einen österreichischen Soldaten zurückzuverfolgen, berichteten Experten laut der Tageszeitung "Il Gazzettino" (Sonntagsausgabe).

Fachleute gehen davon aus, dass nach schweren Unwettern mit Erdrutschen in der Gegend im vergangenen Oktober die sterblichen Überreste von Soldaten wieder an die Oberfläche gekommen sein könnten. Der Col di Lana-Berg war wie der benachbarte Monte Sief im Ersten Weltkrieg zwischen Österreichern und Italienern heftig umkämpft und ist heute ein Mahnmal des Krieges in den Dolomiten. Geschätzt wird, dass dort mehr als 8.000 Soldaten ums Leben gekommen sind.

Die italienischen Justizbehörden haben Grünes Licht für die Bergung der Leichen aus dem Massengrab gegeben. Gefunden wurden Schuhe und einige Knöpfe österreichischer Uniformen. Die Reste sollen wahrscheinlich in einem Beinhaus auf dem Monte Grappa die letzte Ruhe finden