Bei den 50 Krainer Steinschafen, die seit Mai als natürliche Rasenmäher auf der Donauinsel grasen, gibt es Nachwuchs. Sechs Lämmer entdecken nun ihr Zuhause und kosten schon die schmackhaften Insel-Gräser.

"Diese sechs Lämmer sind die ersten Schafe, die auf der Donauinsel geboren wurden, und sind somit waschechte Insel-Schafe", so Umweltstadträtin Ulli Sima. "Für die Donauinsel sind die Schafe natürliche Rasenmäher. Sie fühlen sich sichtlich pudelwohl und wir freuen uns sehr, dass sich nun sogar Nachwuchs eingestellt hat!"

Rund 45.000 Quadratmeter "gemäht"

Die Schafe haben sowohl den kalten, verregneten Mai als auch die darauffolgenden Hitzewellen gut überstanden. Die Tiere stehen am nördlichen Ende der Donauinsel, welches weitgehend naturnahbelassen ist. Ein mobiler elektrischer Weidezaun schützt die Tiere.

Ist ein Teilstück abgegrast, wird die Herde auf eine weitere Fläche umgesiedelt. So haben die Insel-Schafe von Mai bis Ende Juli bereits rund 45.000 m2, also 4,5 ha Wiesenfläche beweidet.

Kein Zusatzfutter

Die Schafe gehören nicht der Stadt Wien, sondern dem Wiener Verein WUK Werkstätten und Kulturhaus. Betreut werden die Schafe täglich von einem Schäfer des Betriebs WUK bio.pflanzen. Auch Mitarbeiter von Wiener Gewässer sehen regelmäßig nach den Schafen. "Die Schafe erhalten täglich frisches Wasser, sie werden nich zugefüttert."

An besonders heißen Tagen finden die Tiere in einem Weidetunnel Schutz vor der prallen Sonne. "Besucherinnen und Besucher werden gebeten, die Tiere keinesfalls zu füttern!" Das Fotografieren der Tiere ist erlaubt.

Der Einsatz der Schafherde ist Teil des EU-Projekts LIFE DICCA von Wiener Gewässer. Extensive Schafbeweidung kann einen Beitrag zur Erhöhung der Artenvielfalt und zur Vernetzung von Biotopflächen leisten. Schafe lassen beim Grasen immer auch Pflanzen übrig. Dadurch entstehen Wiesenbereiche mit längerem oder kürzerem Pflanzenstand.

Der Klimawandel setzt auch der Vegetation und der Tierwelt auf der Donauinsel zu. Mit dem EU-Projekt LIFE DICCA soll den negativen Auswirkungen mit gezielten Maßnahmen entgegengewirkt werden. Neue Teichbiotope sollen angelegt und naturnahe Uferbereiche gestaltet werden. Auch ein klimaschonendes, mit Windkraft betriebenes Bewässerungssystem für die Teiche ist in Planung.