Bei dem Ende Juli im Tiroler Sellrain (Bezirk Innsbruck-Land) aufgefundenen Tierkadaver, dem der Kopf abgetrennt wurde, handelt es sich um einen Wolf. Eine DNA-Untersuchung der Veterinärmedizinischen Universität Wien bestätigte nun die bereits bestehende Vermutung, teilte das Land Tirol am Donnerstag mit. Der Wolf sei einer italienischen Population zuzuordnen.

Ebenso sicher sei nun, dass dieser Wolf bereits Schafe gerissen hat: "Anhand der Proben, die auf der Inzinger Alm bei zwei gerissenen Schafen entnommen wurden, kann bestätigt werden, dass diese von dem im Sellrain aufgefundenen Wolf gerissen wurden", sagte Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer.

"Dieses Tier wurde bisher noch nicht in Österreich nachgewiesen", erklärte Janovsky weiter. Es gäbe keine Hinweise darauf, dass es sich bei dem Kadaver um einen Wolfshund oder einem Mischling zwischen Wolf und Hund handeln könnte. Wer für den Tod des Tieres verantwortlich ist, das auch eine Schussverletzung aufweist, sei dagegen noch unklar. Weitere pathologische Untersuchungen seien noch ausständig, die dann für die weiteren Ermittlungen herangezogen werden sollen.

WWF fordert Ende von "verbaler Hetzjagd"

Der WWF Österreich hat eine "möglichst rasche und konsequente Aufklärung" gefordert. Gleichzeitig appellierte die Naturschutzorganisation in einer Aussendung für eine "Abrüstung der Worte". Die "verbale Hetzjagd" auf den Wolf müsse ein Ende finden, "bevor damit weitere illegale Tötungen provoziert werden".

Wilderei und Vergiftung seien die Haupttodesursachen für den Wolf. Man müsse zur "Sachlichkeit zurückkehren" und Lösungen auf den Tisch legen, sagte Christian Pichler vom WWF. Er nahm die Tiroler Landesregierung in die Pflicht, für den Ausbau und die Finanzierung von Herdenschutzmaßnahmen zu sorgen, außerdem sollten die Landwirte eine unbürokratische Entschädigung erhalten.

Um mit der "natürlichen Rückkehr des Wolfes in den Alpenraum" korrekt umgehen zu können, brauche es Maßnahmen im Naturschutz- und Rechtsbereich. "Der Wolf ist weder eine Bestie noch ein Kuscheltier, sondern eine europarechtlich streng geschützte Art", schloss Pichler.