Auch von einem völlig demolierten Reifen hat sich am Montagabend ein Autofahrer aus Köln bei seiner fast 80 Kilometer langen Flucht vor der Polizei zunächst nicht stoppen lassen. Erst Beamten der Autobahnpolizei Anif gelang es schließlich, den 28-jährigen Deutschen in Salzburg anzuhalten. Der Mann dürfte nach einem heftigen Familienstreit ausgerastet und mit dem Auto Angehöriger davongerast sein.

Zudem dürfte er bei seiner Flucht Richtung Süden mehrfach getankt haben, ohne zu bezahlen. Als ihn die deutsche Polizei am späten Abend bei Rosenheim (Bayern) kontrollieren wollte, war sein "Mini" schon zur Fahndung ausgeschrieben. Der Lenker hielt aber nicht an, sondern raste auf der Autobahn Richtung Österreich davon. Dabei touchierte er ein anderes Fahrzeug und kollidierte mit einer Leitschiene, wobei sein linkes Hinterrad beschädigt wurde.

Nach einer Information ihrer deutschen Kollegen übernahmen ab dem Grenzübergang Walserberg zwei Streifen der österreichischen Polizei die Verfolgung. Trotz seines mittlerweile schwerbeschädigten Fahrzeugs fuhr der 28-Jährige aber mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Tauernautobahn (A10) weiter. Dabei hatte sich der linke hintere Reifen bereits komplett abgelöst. Das Fahrzeug wurde nur noch auf der Felge gehalten. "Es kam zu starker Rauchbildung und Funkenflug", berichtete die Polizei.

Den Beamten gelang es schließlich, den Flüchtenden anzuhalten und festzunehmen. Bei einer Untersuchung durch den Amtsarzt stellte sich heraus, dass der Mann weder unter Alkohol - ein durchgeführter Alkotest ergab einen Wert von lediglich 0,06 Promille - noch unter Drogen stand. Der Deutsche wird angezeigt.