Die Innsbrucker Polizei hat einen international agierenden Drogenring ausgehoben. Dabei wurden von 19 angezeigten Personen sieben festgenommen, sagte Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Drahtzieher des Netzwerkes war ein Pärchen aus Innsbruck, das bei einer Routinekontrolle von Polizeihunden ertappt wurde.

Laut Polizei konnte man den Tätern eine in Umlauf gebrachte Menge mit einem Straßenverkaufswert von 2,5 Millionen Euro nachweisen. Darunter befinden sich 179 Kilogramm Cannabisharz, 3,6 Kilogramm Kokain, drei Kilogramm Amphetamine sowie 1.300 LSD-Trips und 10.500 Stück Ecstasy. Außerdem wurden 41.000 Euro Bargeld in verschiedenen Währungen sichergestellt.

"Es ist ein großer Schlag gegen die Drogenkriminalität", sagte Kirchler. Bei der Aktion wurden 19 Verdächtige aus sieben Ländern ausgeforscht: Personen aus Österreich, Bosnien, Schweiz, Portugal, Deutschland, Polen und Israel sind darunter. Zwölf davon sind Österreicher, darunter auch das Pärchen. Bei den beiden handelt es sich um einen 34-Jährigen sowie eine 35-Jährige. Gegen zwei noch flüchtige Personen bestehen internationale Haftbefehle, hieß es. Eine wurde in Großbritannien bei dem Versuch sich nach Brasilien abzusetzen, festgenommen.

Innsbruck als Knotenpunkt

Das Pärchen als "Kopf des Netzwerkes" soll von Innsbruck ausgehend mit Drogen gedealt haben. "Das Pärchen hat ein Drogennetzwerk aufgebaut, das seit 2014 über verschiedene internationale Routen Suchtmittel in großen Mengen nach Tirol gebracht hat", erklärte Christoph Kirchmair vom Kriminalreferat der Stadtpolizei. Die Substanzen seien etwa aus Nepal, Indien, Spanien, Portugal, Marokko oder der Schweiz in die Tiroler Landeshauptstadt gelangt. Von hier aus wurden sie dann in Tirol sowie in andere Bundesländer weiterverkauft.

Sieben Monate lang dauerten die bisher noch nicht abgeschlossenen Ermittlungen. Auf das Pärchen aufmerksam wurde die Polizei bei einer gewöhnlichen Routinekontrolle. Die beiden nun Inhaftierten saßen im Auto, als Polizeihunde Alarm schlugen. Bei einer Hausdurchsuchung offenbarte sich den Ermittlern das Ausmaß der Geschäfte. "In buchhalterischen Unterlagen hatte der Täter akribisch genau festgehalten: Von wo ist das Zeug gekommen, wer hat es übernommen und wo ist es hingegangen", berichtete Markus Wander vom Kriminalreferat.

Die Substanzen waren in der Wohnung in Tiefkühlfächern oder in After Eight-Schokoladeverpackungen versteckt. Bei den Ermittlungen fand die Polizei ebenso heraus, dass Drogenlieferungen in "manipulierten Campingmobilen aus Spanien" herangeschafft wurden, sagte Wander. Den Drahtziehern drohen nun bis zu 15 Jahre Haft.