Ein 14-jähriger Schüler ist am Mittwoch zu fünf Monaten bedingt verurteilt worden, weil er in einer Neuen Mittelschule in Linz einer Lehrerin angekündigt hat, er werde "Jihadisten zum Sprengen schicken" und die Direktorin "abstechen", sollte diese nicht von einer Anzeige wegen Schulschwänzens absehen. Das Urteil ist rechtskräftig, der Bursch muss zudem zur Bewährungshilfe.

Zu Beginn des Prozesses im Landesgericht Linz bekannte sich der Schüler nicht schuldig. Er habe sich aufgeregt, aber niemanden bedroht. Er habe nur gesagt, wenn ihn die Direktorin anzeige, "komme ich mit meinem Anwalt aus Saudi-Arabien mit Jihadisten-Bart", so die Version, die er zunächst auftischte.

Nicht der erste Vorfall

Bei den Zeugeneinvernahmen kam aber ans Licht, dass es nicht der erste Zwischenfall gewesen sein dürfte. Nach einer Verhandlungsunterbrechung und einem Gespräch mit seinem Verteidiger entschied sich der Bursch schließlich doch, die Verantwortung zu übernehmen und entschuldigte sich bei der Lehrerin.

Der Richter kam zu dem Schluss, dass der in der Anklage geschilderte Vorfall "keine Einzelsituation, sondern die Spitze eines Eisbergs" gewesen sei. Daher sei eine Diversion "undenkbar". Er ordnete Bewährungshilfe an und verurteilte den 14-Jährigen wegen gefährlicher Drohung und versuchter Nötigung zu fünf Monaten bedingter Haft