Weil er im vergangenen Sommer einen Bekannten in einer Tankstelle in Wien-Penzing mit einem Butterfly-Messer niedergestochen haben soll, muss sich ein zum Tatzeitpunkt 18 Jahre alter Bursch am kommenden Mittwoch wegen Mordversuchs am Landesgericht verantworten. Er soll aus Rache gehandelt haben. Laut Anklage ging er davon aus, dass ihn das Opfer - ein 23 Jahre alter Bekannter - bestohlen hatte.

Mordversuch in Wien-Penzing

Die Bluttat ereignete sich am 1. September 2018. Als der 23-Jährige in den hinteren Bereich der Tankstelle ging, um sich ein Getränk zu kaufen, folgte ihm der Angeklagte, wobei er das Messer unter seiner Jacke verborgen hielt. Als er den Bekannten erreicht hatte, versetzte er ihm laut Anklage von hinten drei Stiche. Einer ging in den linken Oberarm, wobei die Hauptschlagader fast durchtrennt wurde, zwei in den Oberkörper, wovon einer die linke Niere beschädigte. Der lebensgefährlich verletzte 23-Jährige überlebte nur dank rascher intensivmedizinischer Hilfe.

Der 18-Jährige dürfte über Monate hinweg einen Groll gegen den 23 Jahre alten Bekannten gehegt und mit sich herumgetragen haben. Er hatte sich mit diesem Ende Dezember 2017 zum gemeinsamen Cannabis-Rauchen getroffen. Dabei soll er vom Älteren bestohlen worden sein. Das vermutete jedenfalls der beschäftigungslose 18-Jährige, der aufgrund einer Persönlichkeitsstörung in einer betreuten WG untergebracht war.

Ende August soll der Jugendliche im Freundeskreis angekündigt haben, er werde dem 23-Jährigen "etwas antun". Die Drohungen wurden offensichtlich nicht ernst genommen. Jedenfalls erreichten den 23-Jährigen keine Warnungen.

Brutalste Attacke in Absam

Ebenfalls wegen Mordversuchs nach einer Messerattacke auf zwei 16-Jährige vor einer Berufsschule in Absam in Tirol (Bezirk Innsbruck-Land) muss sich am kommenden Mittwoch am Landesgericht Innsbruck ein 19-Jähriger verantworten. Der Angeklagte soll zunächst einem Mitschüler mit einem Messer einen Stich in den Hals und dann einem einschreitenden Schüler zwei Stiche in die Brust versetzt haben.

Daraufhin wurde der 19-Jährige von Mitschülern überwältigt und ebenfalls verletzt. Beide Opfer trugen bei der Attacke lebensgefährliche Verletzungen davon. Der Angeklagte erlitt einen Schädelbruch. Der Messerattacke dürfte bereits ein Streit zwischen dem 19-Jährigen und dem ersten Opfer im Klassenzimmer vorausgegangen sein. Nach dem Unterricht entlud sich dann die aufgebaute Spannung zwischen den Burschen.

Der zweite 16-Jährige wollte dazwischen gehen und wurde dabei ebenfalls verletzt. Der Prozess ist für zwei Tage anberaumt. Ein Urteil wird noch für heute erwartet.