Wie die Tageszeitung "Blic" am Mittwoch berichtete, nahmen die Zwischenfälle unter Angehörigen der zwei Clans seit 8. Februar zu, nachdem in die Haftanstalt Spuz bei Podgorica ein mutmaßlicher Mafia-Boss eingeliefert worden war.

Slobodan K., den die montenegrinische Justiz verdächtigt, Ende Mai 2010 auf dem Gebiet der Küstenstädte Kotor, Tivat und Budva eine kriminelle Organisation aufgebaut zu haben, war von Tschechien nach Montenegro abgeschoben worden. Der als Chef des Kavac-Clans vermutete 55-jährige Mafioso soll schon zwei Tage später bei einem Spaziergang im Gefängnishof von einem Angehörigen des gegnerischen Skaljari-Clans mit einer Sprühdose und Eiern beworfen worden sein. Wenige Tage später soll es laut dem Zeitungsbericht auch zu einer Schlägerei unter zwei Angehörigen der verfeindeten Clans gekommen sein.

Ein erster Zwischenfall unter den Mitgliedern der zwei Clans in Spuz wurde bereits im Jahr 2016 verbucht, als ein Mitglied des Skaljari-Clans einen Häftling aus dem Kavac-Clan mit heißem Öl übergoss. Ungeklärt blieb unterdessen der Mordanschlag auf einen Angehörigen des Skaljari-Clans, der im September 2016 beim Spaziergang im Gefängnishof von einem Scharfschützen erschossen worden war.

Der Bandenkrieg zwischen den Clans aus den Kotor-Siedlungen Kavac und Skaljari war im Jahr 2014 ausgebrochen. Die eine kriminelle Organisation soll damals der anderen 200 Kilo Kokain, das in Valencia gelagert war, gestohlen haben. In wechselseitigen Abrechnungen wurden bisher gut zwei Dutzend Clan-Angehörige ermordet. Am 21. Dezember 2018 wurde in der Wiener Innenstadt der 31-jährige Vladimir R. erschossen. Ein Begleiter wurde schwer verletzt. Die beiden Opfer werden dem Kavac-Clan zugerechnet.